Authors: Sabin Adrian Luca, Constantin Ilieº

Revue: AICSUS, 4, 1997, p. 35-41, ISSN 1223-1088

Powered by: Institutul pentru Cercetarea Patrimoniului Cultural Transilvanean în Context European (IPTCE)

 

KUPFERNE, BRONZENE UND STEINERNE WERKZEUGE UND WAFFEN AUS DEN SAMMLUNGEN DES „EMANOIL GOJDU” – LYZEUMS AUS

GROSSWARDEIN / ORADEA / NAGYVÁRAD

– ZUSSAMENFASUNG –

 

Romanian: UNELTE ªI ARME DE CUPRU, BRONZ ªI PIATRÃ AFLATE ÎN COLECÞIILE LICEULUI „EMANOIL GOJDU” DIN ORADEA– în memoria lui Marian Gumã –

 

Das Lyzeum „Emanoil Gojdu” aus Großwardein / Oradea / Nagyvárad – eine der für den Westen Rumäniens bedeutendsten Lehrinstitutionen dieser Art– besitzt eine mit Passion und Gewissenhaftigkeit, im Verlauf der Zeit von einem der Dienstboten des Großwardeiner Unterrichts, Professor Titus Lucian Roºu, gesammelte, besonders wertvolle Antiquitätensammlung. Der leidenschaftliche Professor begränzte sich nicht nur zur Versammlung der Gegenstände, die die Sammlung bilden, sondern versuchtete – gemäß seiner archäologischen Kentnisse – die gesammelte Materialien auch wissenschaftlich auszuwerten.

Das in einer der Räume des Lyzeums veranstalltete Kleinmuseum besuchend, ausser den einiger verschiedenen geschichtlichen Zeiten zugehörenden Werkzeuge und Gefäße, anziehen die Aufmerksamkeit die vorgeschichtlichen archäologischen Materialien, die den Anlaß diese Zeilen zu schreiben gaben. Diese sind: ein Beil aus Stein (Abb. 2/1 a-b), zwei Beile aus Kupfer (Abb. 1/1 a-b – 2 a-b) und fünf Tüllenbeile aus Bronze (Abb. 2/2 a-b; 3/1 a-b – 2 a-b; 4/1 a-b – 2 a-b). Mit Ausnahme des Stückes von Abb. 4/1, die aus ªuncuiuº stammt, alle andere wurden im Landflur der Gemeinde Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár) entdeckt. Die Schenckung dieser Stücke geschah im Jahre 1958. Auch wenn die Mehrheit dieser Stücke wurde zur gleicher Zeit hergebracht, sie wiederspiegeln eine komplexe geschichtlich – archäologische Tatsache. Vor allem, zeichnen sich die kupfernen Stücke aus:

a. Beil von Ploènik- Typus (Abb. 1/1 a-b). Die Ausmaße des Stückes sind von 17,5 / 3,6 (an der Schneide) und 2,3 (an dem Nacken) cm. Das Beil hat eine grünlich – rötliche Patina und eine wellenformige, korrodierte Oberfläche. Inventar G. 61. Herkunft: Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

b. Hammeraxt (Abb. 1/2 a-b). Die Ausmaße des Stückes sind von 15,4 / 6,1 cm. Die Axt hat eine grünliche Patina mit kupferfarbigen Reflexe. Der Nacken des Stückes ist wegen der Benutzung abgeschliffen. Aus dem selben Grund wird auch ein Anfang eines Sprungs im Bereich des Griffesanschaftungsloches festgestellt. Inventar G. 59. Herkunft: Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

 

Die zwei Kupferstücke sind unterschiedlich sowohl aus chronologischer, wie auch typologischer Hinsicht. Während die Beile von Ploènik– Typus dem anfangenden Äneolithikum charakteristisch sind und auch die typologische Serie der Kupferbeile öffnen, scheint die Hammeraxt ein Zwischentypus darzustellen, zwischen den Typen Székely und Agnita. Für das erste Stück stellen die direkten Parallelen keine Problemme, was aber nicht auch das zweite Beil charakterisiert.

Die Hammeraxt scheint der Periode des mittleren, vielleicht des späteren Äneolithikums spezifisch zu sein.

 

Das erforschte Muster von Werkzeuge und Waffen erweist auch ein steirnenes Stück:

c. Steinerne Nackenscheibeaxt (Abb. 2/1 a-b). Das Stück ist besonders sorgfältig geschaffen, aus einem Gestein heller Farbe. Die Durchbohrung wurde aus einer Seite durchgeführt. Der Schliff ist besonders gut. Der Erhaltungszustand laßt zu verstehen daß das Stück benutzt wurde, weil es sowohl an der Schneide, wie auch an der Scheibe Beschädigungen erweist. Die Ausmaße sind von 14,3 / 5,1 cm an der Schneide. Die Dicke ist von 4 cm an dem Anschaftungsloch und 3,8 cm an der Schneide. Der Durchmesser der Scheibe ist von 4 cm. Inventar G. 51. Herkunft: Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

 

Das steirnene Stück ist, aller Wahrscheinlichkeiten nach, ein Versuch die in der Bronzezeit verbreiteten bronzenen Scheibenäxte nachzuahmen. Ihren Vorkommen ist für einige kulturellen Erkennbarwerden aus der siebenbürgische Bronzezeit, aber nicht nur dieser charakteristisch.

In Folgendes werden wir die in der Sammlung des Grosswardeiner Lyzeums gebenden bronzene Stücke aufzählen. Wir glauben daß es wichtig wäre zu erwähnen, vor allem, daß hier sich zwei Gruppen von Materialien geben. Die Gruppe Nr. 1 besteht aus vier Äxte und die zweite aus einer einzigen (Abb. 4/1). Wir beginnen mit der Beschreibung der ersten Gruppe:

d. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil. Die Patina des Stückes ist von dunkelgrüner Farbe. Im oberen Teil (Abb. 2/2 a-b) aufweist es zwei kräftig profilierten Rippen. Aus dieser, genauer aus der im unteren Teil, gegendie Schneide liegende, geht eine Serie von Rippen fort, die sich biegen gegen die Seiten des Stückes. Die Ausmaße des Beiles sind von 11,5 cm Länge und 5 cm maximaler Breite, indem die Dicke des Stückes nicht 3 cm überschreitet. Inventar G. 63a. Herkunft: Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

e. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil (Abb. 3/1 a-b). Das Stück, das eine dunkel grüne Patina aufweist, ist mit unmittelbar unterhalb des oberen Teils ausgehenden und gegen ihres Seiten sich biegenden Rippen verziert, ähnlich des bevor beschriebene Beil. Das Stück ist in schlechtere Bedingungen behalten, indem sie im oberen Teil infolge der Benutzung (?) gebrochen ist. Die Ausmaße des Beiles sind von 10,2 cm Länge / 4,4 cm maximaler Breite, während die maximaler Dicke von 3,3 cm. Inventar G. 63 b. Herkunft: Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

f. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil (Abb. 3/2 a-b). Dieses Stück hat eine gute Patina, von dunkelgrüne Farbe. Bei einem Abstand von ungefähr 1 cm vom Anschaftungsloch ist der Gegenstand mit parallelen, von Rippen abgegrenzten Kannelüren verziert. An ihrem Ursprung, rundherum des Stückes, gibt sich eine durch eine zickzackig laufende Rippe geschaffene Verzierung. In der gegenüber der Anhaftungsöse gebenden Seite ist das Beil gesprungen, infolge der Benutzung, möglicherweise. Die Ausmaße des Beiles sind von 10,4 cm Länge / 5,3 maximaler Breite. Die maximale Dicke des Stückes ist von 4 cm. Inventar G. 60. Herkunft: Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

g. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil (Abb. 4/2 a-b). Dieses Stück ist eines der schönsten des Lagers, idem es eine edle Patina von dunkelgrüner Farbe hat. Die Rippen die von dem Anschaftungsloch gegen die Schneide ausgehen sind gegen die Seiten des Stückes gebogen und sind sehr prominent. Auch dieses Stück ist ein wenig gesprungen in der gegenüber der Anhaftungsöse gebenden Seite. Wir bemerken die gebogene Schneide und das ästhetische Gleichgewicht des Beiles. Die Ausmaße des Stückes sind von 9,4 (Länge) / 4,9 (maximaler Breite) cm. Die Dicke des Beiles ist von 2,9 cm. Inventar G. 63c. Herkunft: Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

 

Das von uns beschriebene Lager von bronzene Gegenstände (Beile) hat ein seltsames Schicksal in was die Zuschreibung an einem sicheren Fundort betrifft. Der Stifter des Museums, Professor Titus Lucian Roºu, veröffentlichtete die Sammlung und erwähnte nicht den Fundort. Die Forscher, die sich später mit der Untersuchung dieser Sammlung beschäftigten, haben unterschiedlichen Meinungen dieses Punktes bezüglich. S. Dumitraºcu glaubt daß das Lager aus einem Ort des Kreises Bichar / Bihor stammt und N. Chidioºanu daß das Lager aus dem Territorium Grosswardeins ist, ein auch von C. Kacsó und C. Ilieº übernommene Einfall. Die Meinung bezüglich dieses Lagers finden wir bei M. Petrescu-Dâmboviþa, der bemerkte daß das Lager um die Stadt Grosswardein entdeckt wurde. Diese nächste Vermutung ist von unserer jetzigen Untersuchung  bestättigt, indem der Sammlungsinventar eindeutig die Herkunft des Lagers als aus Palota (Kr. Bichar / Bihor) angibt, so daß, auf diese Weise, der Gleichkeitszeichen zwischen den Lager Criºana I und Palota gestellt werden kann!

Aus der Hinsicht der chronologischen und kulturellen Einstuffung, das Lager aus Palota ist – wie Professor M. Petrescu-Dâmboviþa anmerkt –, in der Serie Jupalnic Turia aus Hallstatt A2 einzugliedern.

 

h. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil (Abb. 4/2 a-b). Das Beil weist eine dunkelgrüne Patina auf und ist sehr benutzt im oberen Teil (gebrochen infolge einer langzeitigen Benutzung?). Die Oberfläche des Stückes hat keine Spuren von Verzierung durch Rippen.  Die Ausmaße des Beiles sind von 9,3 cm Länge / 4,3 cm maximaler Breite, die maximaler Dicke des Stückes ist von 2,6 cm. Inventar: G. 54. Herkunft: ªuncuiuº / Vársonkolyos (Kr. Bichar / Bihor / Bihár). 

Die Charakteristika des Stückes machen uns es in der späteren Bronzezeit, in der Serie Uriu Domãneºti einzustuffen.

 

Als Schlußfolgerung, wir sind der Meinung daß die Veröffentlichung oder Umpublizierung einiger Stücke aus der Sammlung des „Emanoil Gojdu”– Lyzeums aus Grosswardein erweist, einerseits, der besondere Wert der Sammlung, andererseits daß manchmals Fehler in der Fundortszuschreibung einiger Entdeckungen vorkommen können.

Wir glauben daß die aus Palota stammenden Sammlungsmaterialien (Abb. 1/1-2; 2/1-2; 3/1-2 und 4/2) eine persönliche, von dem passionierte Professor Titus Lucian Roºu in integrum angekaufte Sammlung darstellen. Die Vielfaltigkeit der Stücke, die Streufunde oder Lager sein könnten, von Äneolithikum bis in Hallstatt A2 beweisen daß diese Entdeckungen in einer langen Zeit vorkamen und daß der Zweck des Sammlers richtete sich an der Versammlung der Werkzeuge und Waffen aus Stein, Kupfer und Bronze aus der Gegend der erwähnten Ortschaft (Palota). Die Tatsache daß sein Anliegen an dieser Art von Gegenstände zugeneigt worden beweist sich aus durch die Anwesenheit des Stückes aus ªuncuiuº (Abb. 4/1). Aus dem Lyzeumsinventar erfahren wir nicht von wem wurde diese Sammlung angekauft, aber ihre kategorielle Einheit berechtigt uns zu behaupten daß es sich um einer einzigen Person handelt.

Die Veröffentlichung dieser Materialien vervollständigt das die alten Beschäftigungen der Bewohner des Kreises Bichar, besonders derjenigen aus dem Tal des Schnellen Kreisch (Criºul Repede) betreffende Bild. Es ist ein Auftrag der zukunftigen Forschungen zu zeigen auch wie die Dörfer der Schöpfer einer so hohen technologischen Überlieferung ausschauten.

 

Übersetzung: Alexandru Gh. Sonoc

 

VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN

 

Abb. 1. 1. Kupferne Beil von Ploènik– Typus. Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár). 2. Kupferne Hammerbeil. Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

Abb. 2. 1. Steinerne Beil mit Scheibe. Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár). 2. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil. Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

Abb. 3. 1. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil. Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár). 2. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil. Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).

Abb. 4. 1. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil. ªuncuiuº / Vársonkolyos (Kr. Bichar / Bihor / Bihár). 2. Aus Bronze geschaffene Tüllenbeil. Neupalota / Palota / Ujpalota (Kr. Bichar / Bihor / Bihár).