Mittelalterliche Schweter und Säbel in Siebenbürgen und im Banat (9. bis 14. Jahrhunderts)

Romanian Abstract: : SPADA ŞI SABIA MEDIEVALĂ ÎN TRANSILVANIA ŞI BANAT (SECOLELE IX-XIV)

 

 

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Autor: ZENO-KARL PINTER.

ISBN 973-98446-2-6, Editura BANATICA, Reşiţa 2001.

© copyright: ZENO-KARL PINTER

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II. Fragen der Terminologie

 

Es kann festgestellt werden, daß die Terminologie betreffend die historischen (sowohl die antiken als auch die mittelalterlichen) Waffen in zahlreichen, in rumänischer Sprache erschienenen Studien und Abhandlungen oder gar in geschichtlichen und archäologischen Synthesearbeiten in unadäquater Weise angewendet wurde, wobei es zwischen den Begriffen Schwert und Säbel des öfteren zu Verwechslungen gekommen ist.

Dem Begriff Schwert (rum. spadă) liegt das griechische Wort spáthe zugrunde, das aus der lateinischen Sprache übernommen wurde und mit dem man einen langen, flachen, zum Verrühren verschiedener Substanzen geeigneten Gegenstand bezeichnete; unter dieser Bedeutung ist heute noch in der rumänischen Sprache das Wort "spatulă" erhalten geblieben, das ein Laborutensil bezeichnet. In die militärische Terminologie ging dieses Wort zur Zeit des späten Altertums ein, wobei mit spatha eine gerade zweischneidige Waffe bezeichnet wurde, die länger ist als der sg. Gladius. Mit dem Wort spadă (Schwert) wird in der rumänischen Sprache folgendes bezeichnet: eine individuelle, dem Nahkampf zugedachte Hieb- und Stichwaffe, die während des Altertums, des Mittelalters und der Moderne anzutreffen ist, und die eine über 30 cm lange, gerade zweischneidige Klinge aufweist. Aus dieser Waffe entwickelte sich im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit der Degen, das Rapier (Raufdegen) sowie das Florett.

Der Ursprung des Begriffes sabia (Säbel) ist nicht gänzlich geklärt worden, es handelt sich dabei jedoch vermutlich um ein aus dem Ungarischen szabni abgeleitetes Wort, das "schneiden" bedeutet. Aus diesem Begriff bürgerte sich in mehreren europäischen Sprachen jene Benennung ein, die eine individuelle, für den Nahkampf bestimmte Waffe bezeichnet, die für das Mittelalter und die Neuzeit kennzeichnend ist. Diese Waffe ist mit einer gekrümmten einschneidigen Klinge versehen und weist im allgemeinen - mit Ausnahme der Säbel aus dem Fernen Orient - einen Griff auf, der in bezug auf die Klinge in entgegengesetzter Richtung gebogen oder gekrümmt ist.

Zwischen den beiden oben genannten Formen gab es noch den sax oder scramasax, eine Waffe mit gerader, aber einschneidiger Klinge, die allerdings kürzer war als jene der für die Zeit der Wanderung der germanischen Völker kennzeichnenden spatha; außerdem sei auch der zur Zeit des Mittelalters und der Moderne in Erscheinung tretende Pallasch (paloş) genannt, eine Waffe mit gerader, (manchmal einschneidige) Schwertklinge und die einen leicht zur Schneide gekrümmten oder gebogenen Säbelgriff aufweist. (Abb. 29-b)

Eine Sondergattung bilden die Waffen mit gekrümmter, an der Innenseite der Krümmung schneidenden Klinge; die antiken Exemplare dieser Art heißen falx und die mittelalterlichen sind unter der Benennung Kampfsichel bekannt.