DER BÖHMERBERG BEI BROOS / ORĂŞTIE

EINE ARCHÄOLOGISCHE MONOGRAPHIE

 

Autor: SABIN ADRIAN LUCA,  ZENO-KARL PINTER.

ISBN 973-651-369-6, Editura Universităţii „Lucian Blaga”, Sibiu 2001. © copyright: SABIN ADRIAN LUCA, ZENO-KARL PINTER. Übersetzung: Sigrid R. Pinter. Graphische gestaltung: Ioan M. Ţiplic. GEDRUCKT MIT UNTERSTÜTZUNG DER AZZOLA-STIFTUNG HERMANNSTADT.

Prelucrare Web: Cosmin Suciu; Powered by Institutul pentru Cercetarea Patrimoniului Cultural Transilvanean în Context European (IPTCE)

 

Inhaltsverzeichnis

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Abbildungen

7. Die Turdaş-Siedlung von Broos (FundstelleX2)[1]

 

A. Beschreibung der am Böhmerberg an der Fundstelle X2 durchgeführten archäologischen Untersuchungen.

1. Grabungssystem. Schnitte, Kassetten und Oberflächen. An der besagten Stelle überragt die Terrasse die überschwemmbare Mieresch-Au um 8 – 10 m. Das Terrassenplateau umfasst an der Fundstelle X2 eine Fläche von beiläufig 250.000 m2, eine Bodenfläche, in der sich zahlreiche Keramikbruchstücke und behauenes Silexwerkzeug befinden. Über ein Drittel des Plateaus ist von Weideland bedeckt, was die systematische Erforschung der Anlage erheblich erleichtert. Wegen dieser Bedingungen wurde beschlossen, den ersten Hauptschnitt ausgehend vom Terrassenrand – senkrecht zu letzterem – anzulegen, so dass der Schnitt in Richtung Nord-Südwesten das gesamte Plateau durchschneidet. Die bis zum jetzigen Zeitpunkt erforschte Oberfläche überschreitet 350 m2, wobei die Distanz vom Punkt 0 (Terrassenrand) bis zum Endbereich des I. Hauptschnitts 240 m beträgt. Somit kann behauptet werden, dass dieser Hauptschnitt etwa entlang der Hälfte des genannten Plateaus verlief.

Unser Vorhaben ist, in den nächsten Jahren weitere zwei, zum I. Hauptschnitt senkrechte Hauptschnitte anzulegen und somit an den bedeutenderen Stellen – unter Berücksichtigung des Verlaufs der Siedlungskomplexe (Gräben 1 – 3) – Untersuchungen durchzuführen (Plan 3)[2].

Im Folgenden werden wir die wichtigsten Ergebnisse der systematischen Ausgrabungsarbeiten erörtern:

Schnitt S1 / 1992. Die Ausmaße des Schnitts sind 20 / 1,5 m. Die zutage getretenen archäologischen Funde sind dem Neolithikum (Turdaş-Kultur) zuzuordnen und somit an den Anfang des 11. Jahrhunderts zu datieren[3].

Die neolithische Kulturschicht misst etwa 20 cm. In ihrem oberen Abschnitt entdeckte man die Reste einer sehr schlecht erhaltenen Oberflächenwohnung, die vom Pflug durchwühlt und zusätzlich durch das Anlegen eines Grabens zerstört worden ist. In den Quadraten 4 – 6 befinden sich die Reste dieser Behausung. Vermutlich stammt auch die Anhäufung von Keramikbruchstücken, Lehm und Steinen aus Quadrat 9 von demselben Siedlungskomplex (Wohnung L1). Außer den genannten archäologischen Komplexen wurden fünf Gräber entdeckt, die zu einer Nekropole aus dem 11. Jahrhundert gehören, der sich entlang des Terrassenrands erstreckt (Plan 3, 12).

Schnitt S2 / 1992. Der Schnitt misst 20 / 1,5 m und wurde 20 m von Schnitt S1 / 1992 entfernt angelegt, in Fortsetzung des Hauptschnitts (Plan 3). Die der Turdaş-Kultur zuzuordnende Kulturschicht beträgt bis zu 0,45 m. Im Profil konnten keine nennenswerten Unterschichten festgestellt werden, selbst wenn die Untersuchungen ergeben haben, dass an der Stelle der Grubenwohnung B1 auch eine Oberflächenbehausung mit festgestampfter Füllerde vorhanden war (Plan 4 a – b); diese Wohnung wurde mit L3 bezeichnet. Die bedeutendsten Anlagen des Schnitts sind die oben genannten Wohnungen sowie Graben 1, der – unserer Meinung nach – zum Zaun gehörte, der die Siedlung ursprünglich umfriedete (Plan 3). Die maximale Tiefe der Erdhütte B1 betrug 2,10 m und jene des Grabens 1,40 m. Zwischen der Hütte und dem Graben gab es einen Abstand von etwa 20 cm. In diesem Schnitt wurden auch vier andere, mit den Wohnanlagen nicht in Verbindung stehende Gräben untersucht.

Schnitt S3 / 1993. Der Schnitt wurde nordwestlich von S1 / 1993 mit den Maßen 12 / 1,5 m durchgeführt. Durch diese Grabung wurde die Nordseite der neolithischen Siedlung von der ins 11. Jahrhundert zu datierenden Nekropole abgegrenzt. Die neolithische Kulturschicht fehlte fast gänzlich, ihre Dicke betrug 0,03 – 0,08 m. Es traten keine mittelalterlichen Gräber auf. Die einzige zutage getretene Anlage (in Quadrat 7) war die Gasleitung Sebeş (Mühlbach) – Deva (Diemrich). Durch die Arbeiten an dieser Leitung war insbesondere das genannte Gräberfeld in Mitleidenschaft gezogen worden.

Schnitt S4 / 1993. S4 stellt entlang der Achse des I. Hauptschnitts die Verbindung her zwischen S1 / 1992 und S2 / 1992. Dadurch wurde die Südseite des 1. (mittelalterlichen) Gräberfelds abgegrenzt; in den ersten drei Quadraten stieß man auf neun Gräber. Auch sei darauf verwiesen, dass in sämtlichen Fällen die Nummerierung der Quadrate von Norden nach Süden vorgenommen wurde. Die neolithische Kulturschicht betrug etwa 30 bis 45 cm. Im Bereich der Quadrate 5 – 7 entdeckte man Spuren einer stark durchwühlten Oberflächenbehausung, die zur oberen Turdaş-Schicht gehörten. Auch wurden im Bereich der Quadrate 3, 4 – 5, 6 – 7, 8 und 10 fünf Gruben von unterschiedlicher Tiefe freigelegt.

Schnitt S5a – b / 1993. Diese Schnitte wurden auf der Süd-Westseite des Schnitts S1 / 1992 vorgenommen, wobei man zwischen ihnen einen 0,50 m breiten Sicherheitsstreifen ließ. Die Schnitte messen 20 / 2 m, ein 0,50 m breiter Sicherheitsstreifen wurde belassen. Die Erforschung des betreffenden Bereichs hatte sich wegen der Abgrenzung der Westseite des (mittelalterlichen) Gräberfelds als notwendig erwiesen, wobei nur zwei zu letzterem gehörende Gräber aufgedeckt wurden.

Die neolithische Schicht beträgt 0,30 m. Im 5. Quadrat (Schnitt S5a) stieß man außerdem auf  die Bruchstücke einer Wohnung L1 / 1992 (Plan 5 c). Im Bereich der Quadrate 8 – 10 (Schnitt S5b) entdeckte man Reste der Behausung L2 / 1993, bzw. die nordöstliche Ecke derselben. Weitere Anlagen, die dem Neolithikum zuzuweisen sind, wären: ein Grabenabschnitt und vier Gruben, die am nördlichsten Ende der beiden Schnitte (Plan 4 c) freigelegt wurden.

Schnitt S6 / 1994. Die Maße von S6 betragen 20 / 1,5 m. Der Schnitt wurde entlang der Achse des I. Hauptschnitts – in Fortsetzung von Schnitt S2 / 1992 – angelegt. Das Vorhandensein einiger bedeutender Anlagen (Grubenhütte B2 / 1994) in den letzten beiden Quadraten machte die Durchführung von Kassette C2 / 1994 notwendig. Die Kulturschicht beträgt etwa 0,40 m und nimmt im Bereich der Hauptanlagen zu. Auf horizontaler Ebene wurden nur drei Gruben entdeckt (Plan 6).

Schnitt S7 / 1994. Entlang der I. Hauptschnittachse und in Fortsetzung des Schnitts S6 (in einer Entfernung von 20 m) und der Kassette C2 / 1994 wurde dieser Schnitt mit den Ausmaßen 20 / 1,5 m angelegt. Die hier entdeckten archäologischen Anlagen sind: eine etwa 2,5 m breite, mit archäologischem bruchstückhaften Material aufgefüllte Aushöhlung sowie 6, innerhalb dieser Fläche horizontal gleichmäßig angeordnete Gruben. Die Kulturschicht beträgt 0,35 – 0,40 m. Es konnten keine anderen Anlagen nachgewiesen werden.

Schnitt S8 / 1995. Untersucht wurde der zwischen Kassette C2 / 1994 und Schnitt S7 / 1994 gelegene Bereich. Die Dicke der Kulturschicht beträgt beiläufig 0,45 m. An der Nordseite des Schnitts sind, vom archäologischen Standpunkt aus, Graben 2 und 3 nenneswert (Plan 7 a und 8 b), ein Fundamentgraben einer Wohnung an der Südseite des Schnittes sowie ein Teil einer Grubenhütte B4 / 1994 (Plan 7 a und 8 b). In diesem Schnitt sowie im anliegenden Schnitt S14 sind stratigraphische Zusammenhänge vorhanden, die schwer zu deuten sind; auf letztere werden wir im Abschnitt zur Stratigraphie der Anlage näher eingehen.

Schnitt S9 / 1995. Dieser Bereich liegt in Fortsetzung des I. Hauptschnitts, Schnitt S7 / 1994. Er misst – wie auch S8 / 1995 – 20 / 1,5 m. Die Kulturschicht beträgt etwa 0,45 m. Hier wurden 4 Gruben und Vertiefungen entdeckt. Die bedeutendsten Funde hängen mit dem neolithischen Gräberfeld zusammen, u.zw. handelt es sich hier um Grab M1 / 1995 (Plan 11).

Schnitt S10 / 1995. Dieser Schnitt misst 20 / 1,5 m und wurde entlang des I. Hauptschnittes, 20 m von S9 / 1995 entfernt, angelegt. Die Kulturschicht beträgt beiläufig 0,40 m. Es wurden keine bedeutenden Anlagen festgestellt. Es wurden 6 Vertiefungen und Gruben entdeckt, die für unsere Untersuchung nicht von Bedeutung sind.

Im Folgenden fahren wir mit Schnitt S12 / 1995 fort.

Schnitt S12 / 1995. Dieser Schnitt misst 20 / 1,5 m und befindet sich 20 m von S10 / 1995 entfernt. Die Kulturschicht beträgt etwa 0,30 – 0,40 m (Plan 8 a). Es wurden 5 Gruben aufgedeckt sowie eine Erdhütte (B5 / 1995) auf der Südseite des Schnitts. Am 20 m – Messpunkt dieses Schnitts befindet sich der 240 m – Punkt des I. Hauptschnitts.

Um die mit dem Fundamentgraben des Zauns Nr. 1 (der die Grubenhütten in der ersten Siedlungsphase umgab) zusammenhängenden Fragen zu klären, wurden 1995 folgende vier Schnitte durchgeführt:

Schnitt S11 / 1995. Dieser Schnitt wurde 14,50 m vom I. Hauptschnitt, zu letzterem parallel und 10 m nordwestlich von Kassette C1 / 1993 angelegt (am südlichen Ende des Schnitts). Von hier gemessen weist der Schnitt gegen Norden eine Länge von 8 m auf, bei einer Breite von 1 m. Graben 1 trat im Bereich der Schnittmitte in Erscheinung (Plan 9 a – c). Die neolithische Kulturschicht beträgt in diesem Abschnitt etwa 0,35 m.

Schnitt S13 / 1995. Dieser Schnitt wurde parallel und 10 m westlich von S11 / 1995 durchgeführt, wobei die Messungen aus der nördlichen Ecke von S9 / 1994 bis zum südlichen Eckpunkt von S13 / 1995 verliefen (Plan 3 und Plan 9 d – f). Die Kulturschicht beträgt 0,35 m.

Schnitt S15 / 1995. Dieser Schnitt wurde 10 m westlich von Schnitt S12 / 1995 angelegt. Die Südseite von S15 / 1995 wurde 2 m nördlich von der Südseite S13 / 1995 angelegt. Die Länge von S15 betrug 8 m bei einer Breite von 1 m. Graben Nr. 1 wurde auf der Nordseite freigelegt (Plan 10 a). Die Kulturschicht erwies sich als äußerst dünn (etwa 0,10 – 0,15 m) und ist im Laufe der Zeit ziemlich abgesackt[4].

Schnitt S16 / 1995. Der Schnitt hat die Maße 10 / 1 m. Er wurde 10 m östlich von Hauptschnitt I. durchgeführt. Zieht man eine imaginäre Senkrechte auf S2 / 1992, entspricht die Nordecke von S16 dem 15 m – Punkt des I. Hauptschnittes. Die bedeutendsten an dieser Stelle zutage getretenen Anlagen sind der Graben 1 und die Grubenhütte B3 / 1995 (Plan 10 b – d und Plan 3). Die Kulturschicht beträgt 0,25 – 0,30 m.

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Zur besseren Erforschung der Wohnanlagen wurden zusätzlich folgende Schnitte und Kassetten angelegt:

1.       Für die Freilegung der Grubenhütte B1 / 1992 – 1993, die Kassette C1 / 1993, mit den Maßen 6 / 4 m (Plan 10 sowie Plan 3).

2.       Da sich eine vollständige Untersuchung der Erdwohnung B2 als notwendig erwies, erhielt die Kassette C2 / 1994 eine unregelmäßige Form (Plan 4 bzw. Plan 1). Ihre Ostseite betrug 5,75 m, die Südseite 5 m, die Westseite 3,75 m und die Nordseite 5 m. Die Hütte B4 / 1995 wurde durch einen zusätzlichen 7,50 m / 2 m großen Schnitt untersucht (Plan 5 b – d; 6c), Schnitt S14 / 1995.

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Zur Erforschung des zweiten (neolithischen) Gräberfelds erwies sich am Südende von S9 / 1995 die Ausführung einiger Kassetten als notwendig. Im westlichen Abschnitt des obengenannten Schnitts wurde die Kassette C3 / 1995 mit den Maßen 4 / 2 m angelegt. Hier kamen keine archäologischen Funde zutage, und die Kulturschicht betrug etwa 0,40 m. An der Südseite von S9 / 1995 wurde die Kassette C4 / 1995 auf einer Fläche von 4 / 2 m angelegt. Die Kulturschicht war 0,40 m dick. Die Freilegung der Kassette brachte fünf Anlagen zum Vorschein: vier Gruben sowie Grab M2 / 1995 (Plan 9).

2. Die bedeutendsten stratigraphischen Angaben der Anlage. Vergleicht man sämtliche vorhandenen Angaben stellt man fest, dass die Kulturschicht 0,35 – 0,40 m beträgt. Sie verschmälert sich jedoch stufenweise und verschwindet bis zum Terrassenrand gänzlich. Die Terrasse hat ihre gegenwärtige Gestalt mutmaßlich in späterer Zeit (vielleicht gegen Ende der Neuzeit, unter Einwirkung des Menschen) erhalten. Im Westteil der Anlage ist innerhalb der Schnitte S15 und S13 eine in natürlicher Weise erfolgte Absenkung des Bodens feststellbar.

Im Bereich der Wohnanlagen B1 – 5 (siehe dazu die Pläne 2a; 3a; 4 a – b; 5 a-c; 6 a – c; 8c) verdickt sich die Kulturschicht um 10 – 15 cm. Des weiteren wurde im oberen Abschnitt der Kulturschicht das Vorhandensein einer Gehschicht festgestellt, die – unserer Meinung nach – mit den Wohnungen L1 – 3  zeitgleich ist sowie mit den anderen, in dieser Siedllung vereinzelt zutage getretenen, bruchstückhaft erhaltenen Oberflächenbehausungen.

Im Bereich der Grubenhütte B4 / 1995 überlagerten sich deren Schichten mit den Gräben 2 und 3, woraus man schließen kann, dass es sich hier vermutlich um drei zeitlich verschiedene Bauetappen handelt (Plan 5 a – c und 6 b – c). Für eine genauere Beschreibung der waagerechten und senkrechten Grabungsniveaus siehe die Legende von Plan 5.

Die Kulturschicht ist körnig, lehmhaltig und von aschgrauer Farbe. Sie enthält Tonbruchstücke, geschliffene oder behauene Steinwerkzeuge, aber auch zerkleinerten Strohlehm oder, seltener, ganze Stücke dieses Materials. Da der Boden hier sehr sauer ist, haben sich keine Knochen erhalten. Die einzigen, zum Großteil zersetzten Knochen wurden im Bereich des Wohnkomplexes entdeckt. Auch die in der mittelalterlichen Nekropole ausgegrabenen Knochenfunde sind äußerst schlecht („schattenhaft“) erhalten. Selbst die Keramikfunde der Kulturschicht haben – bis auf einige wenige Ausnahmen – ihre äußerste Schicht eingebüßt, zum Unterschied von jenen, die sich in den tiefer im Boden gelegenen Anlagen befanden.

Der archäologisch sterile Boden weist eine gelblich-rötliche Farbe auf. Dieser Umstand lässt uns annehmen, das Gebiet früher von Wäldern bedeckt war. Der Boden ist hier von zahlreichen unterirdischen Gängen durchzogen, die im Laufe der Zeit durch die Tätigkeit verschiedener Nagetiere entstanden sind.

Die pflügbare Bodenschicht misst 0,25 – 0,30 m und enthält wenige Tonscherben. Infolgedessen kann vermutet werden, dass in jüngerer Zeit nur eine archäologische Schicht durch menschlichen Eingriff verändert wurde, und zwar jene der ursprünglich erhalten gebliebenen Oberflächenbehausungen.

3. Beschreibung der bedeutendsten archäologischen Anlagen

a. Oberflächenwohnungen

Wohnung L1 / 1992 – 1993. Bruchstücke dieser Behausung kamen in Schnitt S5a / 1993 zum Vorschein (Plan 4 c und 12). Die Reste dieser Anlage bestehen aus einigen Strohlehmanhäufungen, Steinen, Tonfragmenten und behauenem Silexwerkzeug. Da sie knapp unter dem gepflügten Boden liegt, wurde sie vermutlich auch durch die Ausführung der Gräber der 1. Nekropole durcheinander gebracht. Spezifisches archäologisches Material ist spärlich vorhanden, weil ein Großteil davon infolge der landwirtschaftlichen Arbeiten an die Oberfläche gelangt ist. Aus diesem Grund kann zum Bausystem der Wohnung wenig vermerkt werden. Der stark zerkleinerte Strohlehm sowie Anhäufungen solchen Materials lassen darauf schließen, dass der hölzerne Teil der Behausung mit sehr wenig Lehm verbunden war. Auch wurde kein Unterbau entdeckt (Fundamentgraben, Pfostenlöcher). Bloß der in S1 / 1992 verzeichnete Graben (Plan S1 / 1992) könnte für den baulichen Kontext der Wohnung von Bedeutung gewesen sein[5].

Wohnung L2 / 1993. Ihre Spuren traten am besten in Schnitt S5b / 1993 zum Vorschein (Plan 4 c). Nach dem Ausspachteln dieser Anlage wurde uns deutlich, dass es sich hier um eine Behausung mit Plattform handelt[6]. Auf einer 4 m2 großen Fläche war die Plattform ziemlich gut erhalten, wobei ihr restlicher Teil sich unter dem Westprofil des Schnittes erstreckte. Oberhalb der Plattform lagerten massive oder zerkleinerte Strohlehmstücke, Keramikfragmente, behauenes Silexgerät sowie ein vollständig erhaltenes Steinbeil (Taf. 18; 19; 31/2-3, 5-6; 32/6-7). An dem Nordrand der Wohnung – vermutlich an deren äußerem Abschnitt (?) – kamen mehrere ganze Gefäße zutage (Taf. 19/2-5). Die Behausung ist teilweise durch ein Grab der 1. Nekropole gestört. Auch in diesem Fall konnten keine Unterbauten (Pfostengruben oder Fundamentgraben der Wohnung) festgestellt werden.

Wohnung L3 / 1992 – 1993. Von dieser Anlage sind Strohlehmanhäufungen, Keramikbruchstücke, geschliffenes oder behauenes Steinwerkzeug, Gewichte erhalten geblieben sowie der Plastik zuzuordnende Stücke aus Schnitt S2 / 1992 und der Kassette C1 / 1993 (Plan 4 a und 5 a). Der Fundamentgraben auf der Südseite der Kassette C 1 /1993 (Plan 5 b) kann mit diesem Wohnkomplex in Verbindung gebracht werden. Untersucht man das Profil des Plans 5 a genauer, stellt man das Vorhandensein eines weiteren Grabens fest, der sich etwa 2,5 m weiter nördlich von ersterem befindet (ein Umstand, der auch bei der Aushebung der Grubenhütte B1 / 1992 – 1993 festgestellt wurde). Zu L3 scheinen auch die Gruben an der Westseite der genannten Hütte zu gehören (in einer Tiefe von 1,85 m) sowie jene, die etwa in der Hälfte des Westprofils von Kassette C1 / 1993 in Erscheinung traten. Wir nehmen an, dass die Breite der Behausung etwa 2,5 m betrug und ihre Längsachse eine Ost-West-Orientierung aufwies. Aus Plan 5 a ist ersichtlich, dass die Wohnung L1 / 1992 – 1993 in den Bereich der Grubenhütte B1 / 1992 – 1993 abgesackt ist. Den bedeutendsten Fund dieser Anlage bildet eine Gruppe von Statuetten, die in dem der Plastik gewidmeten Kapitel der vorliegenden Arbeit genauer beschrieben wird[7].

Mit den am Fundort X2  / Böhmerberg zutage getretenen Oberflächenbehausungen ist auch der 1995 entdeckte Fundamentgraben in Zusammenhang zu bringen, was anhand der Schnitte S8 / 1995 und S14 / 1994 veranschaulicht wird (Plan 7 a – d). Der Graben befand sich im Südteil der beiden Schnitte, sein Boden war ausgehöhlt und stellenweise (sogar in einigen Fällen bis in eine Tiefe von 1,70) mit Holzpfosten versehen. Es erweist sich als schwer, diesen Fundamentgraben mit anderen in diesem Bereich untersuchten Anlagen in Verbindung zu bringen. Die Strohlehmanhäufung, die sich oberhalb von Graben 2 befindet, könnte zur gleichen Zeit mit letzterem entstanden sein. In diesem Fall wäre der ausgehobene Bereich zwischen den beiden Anlagen der innere Abschnitt einer Wohnung. Die archäologische Wirklichkeit jedoch, die sich aus dem Vorhandensein von archäologischem Material ergibt, lässt aber darauf schließen, dass es sich hier nicht um den Innenraum einer Behausung handelt. Die Untersuchungen der kommenden Jahre werden unsere Annahme bestätigen oder widerlegen.

Mit diesen Angaben haben wir die archäologische Untersuchung betreffend die obere (neue) Schicht abgeschlossen, und die Auslegung des einschlägigen Materials weist zweifelsohne auf ihre Zugehörigkeit zur Turdaş-Kultur hin. Auch die unteren (älteren) Schichten sind dieser Kultur zuzuordnen, wobei die Unterschiede, die zwischen dem Material der beiden Niveaus auftreten, in den meisten Fällen von geringem Gewicht sind.

Im Folgenden werden die wichtigsten Anlagen der unteren (älteren) Schichten knapp erörtert.

Grubenhütte B1 / 1992 – 1993. Diese in einer Erdvertiefung angelegte Wohnanlage wurde gelegentlich der systematischen Erforschung des Schnitts S2 / 1992 und der Kassette C1 / 1993 freigelegt. (Pläne 4 a – b und 5 a – b). Die Hütte und der Graben 1 gehören dem gleichen zeitlichen Horizont an (Pläne 3; 4 a – b; 5 a – b; 9 a  – f; 10 a – d). In zwei Fällen wurde eine Verbindung zwischen den beiden genannten Komplexen festgestellt, wobei sich letztere allerdings nicht überschneiden (Pläne 4 a – b; 5 a – b; 10 b – d).

Auf dem Boden der Hütte kam ein Steinbett zum Vorschein (Plan 5 a), die Hütte selbst wurde in einer maximalen Tiefe von 2,40 m angelegt. Sie ist kreisförmig und weist mehrere unregelmäßige Stufen auf, die folgende Tiefen haben: 1,15; 1,55; 1,75; 2,10 und 2,40 m. Die Errichtung der Wohnung L3 / 1992 – 1993 führte zu einer Veränderung der ursprünglichen Auffüllungsschichten der Anlage, u. zw. durch die Ausführung von Fundamentgruben, die teilweise bis in die vertiefte Grubenhütte reichen und durch Absacken des Bodens (letzteres als Folge der verstärkten Belastung durch angehäuftes Baumaterial sowie Hausrat). Die Senkung ist auch darauf zurückzuführen, dass beide Behausungen in kurz aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten erbaut und genutzt wurden. Das ist auch der Grund, warum zwischen dem archäologischen Material beider Komplexe nur geringe Unterschiede zu vermerken sind. Die rechteckige Grube, die zwischen der Hütte B1 / 1992 und dem Graben 1 zum Vorschein kam, ist vermutlich eine Grabgrube, die allerdings kein archäologisches Material enthielt, wie dies in zwei anderen Fällen der Brooser Anlage der Fall ist. Dies sind allem Anschein nach Kenotaphe (Plan 5 b). Wie aus Plan 5 a hervorgeht, besitzt die Hütte B1 / 1992 – 1993 mehrere Auffüllschichten. Das in diesen Schichten zutage gekommene Material wird in dem der Keramik gewidmeten Kapitel unserer Arbeit untersucht (Taf. 20/2-3, 9; 21/1-3, 5-6, 9, 12-13; 22/1-2, 5, 8-10, 14; 23/1, 3, 6-8, 10-11; 24; 26/4, 6, 9-12, 15-17; 27/4, 10, 15; 29/1, 3, 5-6, 8-9, 11). In dieser Anlage traten auch größere Strohlehmstücke in Erscheinung, was in Broos – an der Böhmerberg / Fundstelle X2 seltener der Fall ist. Diese Stücke gehörten ursprünglich zum Verbindungsmaterial, das zum Zusammenhalten der Hüttenecken und des zwischen Wand und Dach gebildeten Bereichs verwendet wurde. Die infolge der Freilegung dieser Anlage gemachten Beobachtungen lassen darauf schließen, dass die oben genannten Stücke zur beschriebenen Grubenhütte gehören.

Grubenhütte B2 / 1994. Diese Wohnanlage wurde im letzten Abschnitt von S6 / 1994 entdeckt und – nahzu vollständig – anhand der Kassette C2 / 1994 (Plan 6 a – c) erforscht.

Die Wohnung bestand aus einer kreisförmigen Grube; der Zugang erfolgte im südöstlichen Abschnitt, durch mehrere Stufen (Plan 6 b). Im Nordteil trat eine etwa 4 m2 große Herdstelle zum Vorschein sowie ein in gelben Lehm gehauenes, 1,73 m tiefes „Bett“. Die maximale Tiefe der Wohnanlage beträgt 2,15 m (Plan 6 c). Dieser Komplex ist mit einer aus älteren Zeiten stammenden Grube im Westteil verbunden, die treppenartig, in einer Tiefe von bis zu 1,60 m angelegt war. Diese Grube sowie jene aus dem Westabschnitt der Kassette (Tiefe 0,86 m), die aus dem Nordabschnitt (Tiefe 1,80 m) und eine ebenfalls im Norden angelegte Grube (Tiefe 1,83 m) gehören vermutlich zum Grundbausystem der Wohnanlage. Die Behausung wurde auf zwei Ebenen genutzt: die erste Ebene, die dem zuerst ausgehobenen Graben entspricht, und die zweite, die einer allgemeinen Tiefe von 1,20 m entspricht[8]. In etwa 0,60 m Tiefe ist eine willentlich vorgenommene Auffüllung der nach dem Verlassen der Anlage zurückgebliebenen Bodenvertiefung zu beobachten, wobei das Füllmaterial für das obere (neuere) Niveau spezifisch ist. Wir sind der Meinung, dass es sich hier nicht um eine erneute Nutzung der Behausung handelt, sondern eher um eine Nivellierung.

Grubenhütte B3 / 1995. Von diesem Siedlungsniveau wurde nur der östliche Abschnitt ausgegraben. Das zutage getretene archäologische Material weist auf die in hohem Maße vorhandene Einheitlichkeit der unteren (älteren) Kulturschichten in Broos hin (Taf. 57/1, 3, 7-9). Aus der Verbindung, die zwischen der Hütte B3 / 1995 und dem Graben Nr. 1 besteht, geht hervor, dass der Graben zumindest während einer Siedlungsetappe die Wohnanlage durchschnitten hat. Da der von uns untersuchte Abschnitt klein ist, wird das stratigraphische Verhältnis, das zwischen den beiden genannten Anlagen besteht, erst durch die archäologischen Grabungen der kommenden Jahre geklärt werden können. Schließlich sei auf die Tiefe der Hütte hingewiesen: Sie beträgt 1,50 m (gemessen im Verhältnis zur vorläufigen Grabungstiefe).

Grubenhütte B4 / 1995. Ein Teil dieser Anlage (der Westbereich) wurde mit Hilfe von Schnitt S8 untersucht und ein anderer mittels Schnitt S14 / 1995. Erwähnenswert sind die in Schnitt S8 zutage getretenen Reste der Hütte (Plan 7 a – c; 8 b – c). Die Stratigraphie dieses Abschnitts ist verwickelt, da Graben 2 und 3 die Hütte B4 / 1995 durchschneiden. Die Aushebung einer Kassette östlich von Schnitt S8 / 1995 wird vermutlich zur Klärung der eigentlichen Verbindung zwischen Graben Nr. 2 und der untersuchten Anlage führen. Die Ergebnisse der horizontalen und vertikalen stratigraphischen Untersuchung sowie jene der archäologischen Erforschung deuten bei dieser Anlage auf das Vorhandensein von mindestens zwei Nutzungsetappen hin. Letztere auseinanderzuhalten ist allerdings beim jetzigen Stand der Dinge schwierig, da Graben Nr. 2 stellenweise durch die in den Boden eingegrabene Behausung verläuft (Taf. 50 – 55). Das vorwiegend angetroffene archäologische Material entspricht größtenteils jenem der unteren (alten) Schichten dieser Ausgrabungsstelle.

Grubenhütte B5 / 1995. Der Westabschnitt dieses Wohnkomplexes wurde in den Quadraten 12 – 14 des Schnitts S12 / 1995 entdeckt. Da die Anlage nur teilweise erforscht wurde, ist eine bauliche Einordnung schwierig. Die Behausung erstreckt sich auf dem Ostprofil des Schnittes über eine Länge von 4 m und nimmt auf waagerechter Ebene etwa 1 m dieses Schnittes ein. Die Auswertung des archäologischen Materials zeigt, dass letzteres den unteren (älteren) Schichten der Turdaş-Siedlung zuzuordnen ist. Eine genauere Untersuchung dieser Behausung gehört sicherlich auch zu den Prioritäten der Forschung der kommenden Jahre (Taf. 56; 57/6).

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Weitere bedeutende Anlagen, die im Mittelpunkt der mehrjährigen archäologischen Untersuchungen in Broos / Böhmerberg (Dealul Pemilor) / Ausgrabungsstelle X2 betreffend die Turdaş-Kultur standen, sind die Gräben. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist der am Nordrand der neolithischen Siedlung gelegene Graben am meisten erforscht worden (Plan 3).

Graben Nr. 1. Dieser wurde abschnittsweise auf einer Länge von 60 m freigelegt. Für eine genauere Untersuchung dieser Anlage wurden die Schnitte S2 / 1992, S11, 13, 15 – 16 / 1995 sowie die Kassette C1 / 1993 durchgeführt (vgl. folgende Pläne: 4 a – b; 5 a – b; 9 a – f; 10 a – d). Der Graben weist eine „V“-Form auf und hat einen in gerader Linie ausgehobenen Boden. Von Osten nach Westen erstreckt er sich in höherem Maße in Richtung der Oberfläche, was auf eine in natürlicher Weise erfolgte Absenkung des Bodens zurückzuführen ist (die wir oben bereits erwähnten). Die Grabenbreite beträgt, soweit dies ersichtlich ist, etwa 1 m. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass es sich hier vermutlich um den Fundamentgraben des Zaunes handelt, der die Anlage in ihrer älteren Bauphase umgab. Für diese Hypothese spricht auch der Umstand, dass wir in der untersten Grabenschicht wiederholte Male auf Ansammlungen von Flusssteinen mittlerer Größe stießen, die mit vereinzeltem archäologischen Material vermengt waren; die Löcher, die in der Mitte dieser Steinansammlungen vorhanden waren, lassen auf die Errichtung eines Zauns schließen. Unserer Meinung nach hat es hier folgende Bauetappen gegeben:

1.       die Aushebung des Fundamentgrabens;

2.       das Aufstellen von Pfosten – mit einem maximalen Durchmesser von 0,15 m und einer Länge von 2,00 – 2,50 m – in der Mitte des Grabens; danach wurden sie bis zum ursprünglichen Grabungsniveau mit Erde bedeckt (es sei darauf verwiesen, dass die Pfosten nicht bis in den untersten Teil des Grabenbodens eingeschlagen wurden, da in dieser maximalen Tiefe der Anlage keine Pfostenlöcher entdeckt wurden);

3.       nach dem Auffüllen des Fundamentgrabens mit Erde und einem möglichen Feststampfen derselben, wurde der untere Abschnitt des Zauns (der obere Teil der Grube) mit zahlreichen Steinen und viel archäologischem Material befestigt. Auch diese Schicht wurde nachträglich festgestampft;

4.       auf der Innenseite des errichteten Zauns hatte man Gefäße aufgehängt, die wir am Rande der Umzäunung (nicht in Bruchstücken, sondern ganz erhalten) entdeckt haben (Taf. 57/12-14);

5.       der auf diese Weise errichtete Zaun war nicht höher als 1,50 – 2,00 m und hatte den Zweck, das Dorf vor den Haustieren der Gemeinschaft zu schützen;

6.       die freien Stellen zwischen den einzelnen Zaunpfosten waren, unserer Meinung nach, mit einem Rutengeflecht bedeckt;

7.       der Zugang zum Dorf wurde durch „Nischen“ gewährleistet oder durch eine Art „Durchgang“, wie dies aus der Unterbrechung des Zauns hervorgeht, die in Kassette C1 / 1993 zum Vorschein kommt (Plan 5 b);

8.       der Fundamentgraben ist mit schwarzer Humuserde aufgefüllt. Diese Art Erde tritt innerhalb der neolithischen Siedlung nur noch in Graben 2 als Füllmaterial auf. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Zaun in eine „Hecke“ verwandelt hatte und die hier angetroffene Humuserde aus deren vermoderten Wurzeln entstanden ist (?).

Graben Nr. 2. Diese archäologische Anlage wurde 1995 im Laufe der Untersuchungen an Schnitt S8 / 1995 und S14 / 1995 (Plan 7 a – c und 8 c) entdeckt. Die Bauart gleicht jener der oben beschriebenen Anlage. Leider reichen die vier Meter Graben, die während dieser Kampagne ausgehoben wurden, nicht aus, um den Stand der Dinge in diesem Fall zu klären; auch kann es sein, dass die den Graben durchschneidenden Anlagen uns zu falschen Schlussfolgerungen führen. Falls die zukünftigen Ausgrabungen ergeben sollten, dass es sich auch hier um Reste einer Umzäunung handelt, kann man annehmen, dass die alte Siedlung auf dem Böhmerberg kreisförmig-konzentrisch angelegt war.

Graben Nr. 3. Dieser verläuft in schräger Linie, wobei Graben Nr. 2 in den Plänen 7 a – c und 8 c zum Vorschein kommt. Graben Nr. 3 unterscheidet sich in der Art seiner Anlegung und vom Füllmaterial her von den Gräben Nr. 1 und 2. Er ist 1,20 m tief und sein Boden ist abgerundet. Das Füllmaterial besteht aus Asche, und aus diesem Grund ist der Schnittpunkt mit Graben 2 und der Hütte B4 / 1995 klar ersichtlich. Graben Nr. 3 durchschneidet die beiden oben beschriebenen Anlagen. Die bis jetzt erzielten, zum Teil lückenhaften Ergebnisse lassen noch keinen genaueren Zusammenhang zwischen dem Zaun und den oberen (neuen) Siedlungsschichten der Ausgrabungsstelle Böhmerberg / Broos / Fundort X2 herstellen. Mit Sicherheit kann allerdings behauptet werden, dass diese Anlage durch einen Brand zerstört worden ist.

Im Folgenden wird das mit dem Kennzeichen 2 versehene (neolithische) Gräberfeld untersucht.

b. Die Nekropole N2 [9]

Grab M1. Das Grab wurde in Schnitt S9 / 1995, im Quadrat 13 freigelegt. Für eine vollständige Freilegung des Grabs wurde eine Kassette mit den Maßen 1 / 1,30 m angelegt (Plan 11 b). Die Grube, in die der Verstorbene gelegt wurde, war rechteckig und lag – wie es scheint zufälligerweise – über einem der Turdaş– Kultur zuzuordnenden Zaunpfostenloch der unteren (alten) Schicht. Vielleicht sind diese stratigraphischen Umstände ein Hinweis, dass das Grab der neuen Entwicklungsetappe der Siedlung zuzuordnen ist; im Profil konnte die genaue Tiefe, in der die Grube ursprünglich angelegt wurde, nicht festgestellt werden. In der älteren Grube lag der Schädel des Bestatteten, in einer Tiefe von 0,90 m, während die Becken– und die Beinknochen in 1,15 m Tiefe vorgefunden wurden. Dieser Niveauunterschied ist auf das Absacken der Erde zurückzuführen. Das Grab besitzt eine Ost-West-Orientierung, wobei der Kopf des Bestatteten gegen Osten ausgerichtet ist. Die Leiche wurde auf die rechte Seite gelegt und befindet sich in gekrümmter Lage. Die Hände sind gefaltet und liegen auf dem Becken, der Blick des Toten ist nordwärts gerichtet. Das archäologische Material dieses Grabes entstammt der ursprünglichen Auffüllung und besteht aus Keramikbruchstücken, Tierknochen, während in der oberen Schicht ein tönernes Amulett-Täfelchen gefunden wurde (Taf. 59/1). Die Gefäße waren willentlich zerbrochen und in alle Teile der Grube verteilt worden. Unter den tönernen Beigaben befand sich auch solches mit typischer Turdaş-Ornamentik (Taf. 59/1-6, 8-10).

Grab M2. Auf diese archäologische Anlage stießen wir im Bereich der Kassette C4 / 1995, etwa 3 m östlich von M1 / 1995. Der Bestattete liegt in gekrümmter linksseitiger Lage und hat eine Ost-West-Orientierung, wobei der Schädel nach Osten ausgerichtet ist. Der Blick des Toten ist ebenfalls nach Norden orientiert. Die Grabgrube ist rechteckig mit abgerundeten Ecken. Der Verstorbene wurde in einer Tiefe von 1,25 m bestattet. Zu den Grabbeigaben gehören: ein auf dem Kopf des Toten beiglelegtes Tongefäß, ein Tierknochen, der im Bereich des Nackens zum Vorschein trat, ein Kohlestück im Fersenbereich sowie roter Ocker, der über das ganze Skelett gestreut war (Plan 11 a; Taf. 59/7). Die Lage des Skeletts hatte keine Änderung erfahren, wie das bei Grab M1 durch Erdabsackung geschehen war. In den (runden) Löchern rings um das Grab kamen Knochenreste zum Vorschein, und zwar in viel größerer Zahl als dies im Rahmen der Siedlung der Fall ist. Außerdem entdeckte man Bruchstücke von Gebrauchskeramik. Die rechteckige, senkrecht auf M2 ausgerichtete Grube weist kein archäologisches Material auf und ist allen Anscheins nach ein Kenotaph. Im Bereich der Ausgrabungsstätte wurden noch weitere drei Gruben dieser Art entdeckt. Die Bestattungsart sowie die Anordnung der Gräber deuten darauf hin, dass es sich hier um eine Nekropole handelt, die sich von den anderen Funden dieses Typus aus der gleichnamigen Turdaş-Siedlung abhebt[10]. Zieht man Plan 1 heran und berücksichtigt das oben Gesagte kann man behaupten – wobei es sich um vorläufige Schlussfolgerungen handelt –, dass die Turdaş-Siedlung von Broos / Böhmerberg, Ausgrabungsstelle X2 in ihrer älteren Entwicklungsetappe kreisförmig, möglicherweise konzentrisch angelegt war. In der darauffolgenden Etappe überschritt die Siedlung die Grenzen der Umzäunung und verdichtete sich im Bereich des Terrassenrandes. Wir sind der Meinung, dass die neolithische Nekropole – wenn sie dieser jüngeren Entwicklungsetappe zugeordnet werden kann – sich außerhalb der Siedlung, in unmittelbarer Nähe des Dorfes erstreckt hat. Wenn die Nekropole zur älteren oder einer mittleren Entwicklungsetappe gezählt werden kann, wird der Friedhof sich im Siedlungsinneren (im Bereich der kreisförmig-konzentrischen Umzäunung und der Hütten) befunden haben, in dem zu dieser Zeit unbewohnten Gebiet. (Dies jedenfalls geht aus dem gegenwärtigen Ausgrabungsstand des 1. Hauptschnitts hervor.)

c. Beschreibung des archäologischen Materials. Das archäologische Material, das im Laufe der vier systematischen Ausgrabungskampagnen an der Stelle X2 der vorgeschichtlichen Siedlung entdeckt wurde, ist reichhaltig, so, wie dies fürgewöhnlich bei Siedlungen des Neolithikums der Fall ist. Im Folgenden werden die bedeutendsten Funde angeführt und beschrieben.

4. Werkzeug und Waffen. Das diesbezügliche archäologische Material deutet in erster Linie auf die Hauptbeschäftigungen des Menschen im Neolithikum hin; die meisten Artefakte hängen mit der Tätigkeit im Ackerbau, mit der Verarbeitung von tierischen Produkten, pflanzlichen Fasern und Holz zusammen.

Kennzeichnend für die neolithischen Siedlungen ist die Häufigkeit, mit der Werkzeugstücke aus behauenem Silex und Stein anzutreffen sind.

Die Werkzeugfunde aus Silex sind reichhaltig, und da einige Hundert solcher Funde gemacht wurden, fiel es uns schwer, eine Auswahl zu treffen. Schließlich zogen wir es vor, einige für diese Diversität repräsentative Beispiele anzuführen, wobei all die anderen Fundstücke dieser Art von einem Fachmann des einschlägigen Bereichs veröffentlicht werden sollen.

Der gesamte verwendete Rohstoff stammt vermutlich aus diesem Gebiet. Es wurden zahlreiche Steinsplitter gefunden (Taf. 14/2, 4-5; 16/6-8, 10-13, 17-19, 21-22, 24; 17/5, 9, 16-17, 10, 31), unbrauchbare Steinkerne (Taf. 17/19-22) oder Kernstücke (Taf. 14/7; 17/29), die auf den Abbau dieses Rohstoffs vor Ort hinweisen. Zu dieser Behauptung gelangten wir auch durch die Aufdeckung von Spuren von Werkstätten aus verschiedenen vorgeschichtlichen Zeitaltern, die sich auf sämtlichen von uns durch Geländebegehungen untersuchten Terrassen (Karte 2) ausbreiten. Zu den typischen Werkzeugen gehören Kratzer (Taf. 13/1, 13-14; 16/9) – diese können auch scheibenförmig sein (Taf. 56/10) –, Klingen und Plättchen (Taf. 14/3; 16/1-3, 5, 14, 20; 17/2-4, 6, 11, 15, 18, 21-28, 32-34; 56/9) und polierte Stücke in einzelnen Bestandteilen (Taf. 14/1; 16/4, 16; 17/7-8, 12). Ein besonderes, in Siebenbürgen einzigartiges oder seltenes Stück ist das behauene Steinbeil (Taf. 35/3). Das Vorhandensein dieses Fundstücks könnte ein Hinweis für technologische(?), kulturelle Verbindungen zu Kulturen jenseits der Karpaten sein[11].

Da eine petrographische von einem Fachmann erstellte Studie zu diesem Material nicht vorhanden ist, können wir keine weiteren Angaben zu den an der genannten Ausgrabungsstelle gemachten Funden aus behauenem Stein machen. Dem sei allerdings hinzuzufügen, dass ein Großteil dieses steinernen Materials (d.h. des Rohstoffs) aus sg. „Banater Silex“ besteht[12].

Die Bewohner des neben Broos gelegenen Dorfes „fertigten“ außer den oben erwähnten Werkzeugen auch Äxte aus geschliffenem Stein. Von ihrer Typologie her sind folgende Axtarten anzutreffen:

trapezförmige (Taf. 17/30; 38/1);

hohe rechteckige (Taf. 15/1-2; 7; 19/9) oder flache (Taf. 14/6; 25/9; 33/4);

große oder kleine Meißel (Taf. 15/3, 9; 16/23; 31/10-11; 56/5;

Äxte mit gerundetem Nacken (Taf. 31/9).

Außer diesen Geräten zum Hauen, Schneiden, Zerkleinern gab es auch solche, die zum Zerstoßen (Taf. 15/11) oder zum Schleifen / Schärfen (Taf. 31/13; 38/2) benutzt wurden; mit ihrer Hilfe kann man sich ein Bild von den Beschäftigungen machen, denen diese Gemeinschaften nachgingen. Ein besonderes Fundstück, dessen Verwendung uns allerdings unbekannt blieb, ist der in Tafel 31/8 dargestellte „Steinwürfel“. Dieses Exemplar ist sorgfältig angefertigt und weist auf seiner gesamten Oberfläche Schlagspuren auf[13].

Das Werkzeug aus Knochen und Geweih ist sehr schwach vertreten, ein Umstand, der auf den sauren Boden zurückzuführen ist, in dem sich der organische knöcherne oder hornige Stoff aufgelöst hat. Aus der Wand eines großen Knochens wurde ein mit einer Reihe von Eindrücken verziertes Stück gefertigt (Taf. 15/5) und aus Geweih eine Ahle. Unter dem zusammengetragenen knöchernen Material gibt es vereinzelt auch solches, das Bearbeitungsspuren aufweist[14].

Eine andere Werkzeugart, d.h. Teile komplexerer Geräte, sind die Gewichte.

In der Wohnung L3 / 1992 – 1993 traten fünf Gewichte zum Vorschein, die Teile eines Webstuhls waren (Taf. 25/3; 7; 28/4-6). Ein solches Stück wurde in der Grubenhütte B2 / 1994 gefunden (Taf.33/14). Die runden flachen Gewichte mit zentraler durchgehender Durchbohrung (Taf. 46/6; 52/2) können um die Durchbohrung herum eingedrückte Ornamente aufweisen (Taf. 50/7), Eindrücke am Rand (Taf. 50/1) oder strahlenförmig angeordnete Einkerbungen um die zentrale Durchbohrung (Taf. 50/8). All diese Varianten treten auch in der Turdaş-Siedlung in Erscheinung[15], in den Schichten der gleichnamigen Kultur.

Sämtliche oben genannten Gewichte sind aus Ton gefertigt. Aus dem gleichen Rohstoff ist ein Spinnwirtel (Taf. 15/4) hergestellt. Dieses Fundstück stellt unter Beweis, dass die Bewohner der untersuchten Siedlung das Handwerk des Spinnens kannten. Aus Gefäßwänden wurden Spinnwirtel hergestellt (Taf. 18/7; 25/6), die, in einigen Fällen, mit eingedrückten Verzierungen versehen waren (Taf. 45/5). Diese Fundstücke könnten auch als Amulette gelten, und es muss vermerkt werden, dass die heutigen Forscher sich in Bezug auf deren Verwendung nicht recht im Klaren sind.

5. Die Keramik. Aus Ton wurde Keramik hergestellt, die für die vorgeschichtlichen Siedlungen kennzeichnend ist und deren Bedeutung jener „richtungsweisender Fossilien“ gleichkommt. Die besondere Reichhaltigkeit dieser archäologischen Fundkategorie führt dazu, dass sie zum ausschlaggebenden Bestandteil der (relativen) chronologischen und kulturellen Zuordnung dieser Gemeinschaften wird.

a. Analyse der Keramikbeschaffenheit. Statistische Vergleiche[16]. Die Farbe der Tonware hängt, wie man weiß, in erster Linie von den gegebenen Brennbedingungen ab, und man unterscheidet diesbezüglich zwischen reduzierender und oxidierender Brennung. Es ist infolgedessen wichtig, dass der Erzeuger der Tonware einige Herstellungsverfahren kennt, außerdem hängt die Qualität der Ware (allerdings in kleinerem Maße) von der chemischen Zusammensetzung der Tonpaste ab. Als Bezugssystem haben wir sechs Farben ausgewählt (schwarz, aschfarben, rostbraun, gelblich, braun–gelblich und rot) sowie zwei chromatische Varianten (Blacktopped-Keramik und Flecken-Keramik), ein Umstand, der auf eine sekundäre, nach der eigentlichen Brennung erfolgte – beabsichtigte oder unbeabsichtigte – Brennung zurückzuführen ist. Zur Festlegung der Farben und der gegebenen chromatischen Zusammenhänge wurden folgende Bedingungen berücksichtigt: Die Sortierung nach Farben wurde von ein und derselben Person vorgenommen, um subjektive Bewertungsunterschiede auszuschalten, wobei aber eine individuelle, eigentlich unbegrenzte Vielfalt in der Unterscheidung der Farbnuancen gegeben ist. Außerdem trachtete man auf gleiche Lichtverhältnisse (Tageslicht, unter direkter Sonneneinwirkung, zwischen 9 und 14 Uhr, ohne Anwendung von Seh- oder Sonnenbrillen). Aus diesem Grund hielten wir das Aufstellen einer Farbskala, die dem Vergleichen der Farben dienen sollte, nicht für notwendig. Das Festlegen der sieben Farben mit Hilfe dieser Skala wäre den bereits erwähnten Bewertungsunterschieden in demselben Maße ausgesetzt.

Bei der Auswertung der Tonware wurde in erster Linie auf die Körnung der Paste und in zweiter Linie auf die Endverarbeitung der Gefäße geachtet. Die Körnung der Paste wurde mit freiem Auge festgestellt. Am häufigsten wurde Sand als Magerungsmittel verwendet, wobei zerstampfte Scherben und seltener Spreu oder Häcksel diesen Zweck erfüllten. Je nach der Körnung der Tonpaste wurde das Vorhandensein von drei Keramikgattungen festgestellt: feine (mit kleiner Körnung, deren Durchmesser höchstens 1 mm beträgt oder die mit der Länge der vorherrschenden Magerungspartikel gleich ist); „Gebrauchskeramik“ (mit großer Körnung von etwa 3 mm); mittelfeine Ware (mit mittlerer Körnung). Es wäre in Bezug auf den Fundort und das zu untersuchende Zeitalter wünschenswert, den Begriff „Gebrauchskeramik“ durch die Bezeichnung „grobe Keramik“ zu ersetzen (wobei man sich hier nur auf die Körnung bezieht), da es sehr schwer – wenn nicht unmöglich – ist, den Verwendungszweck der unterschiedlichen Formen und Kategorien zu bestimmen. Bei der Einordnung des keramischen Materials wurde folgendes beachtet: die Fundstelle (Quadrat, Schnitt, Kassette) sowie die Tiefe, in der sich das Material befand. Auf diese Weise wurde der historisch-archäologische Wert der Information gesichert. Sämtliches Material erhielt eine in Tusche ausgeführte Beschriftung, wobei man die oben genannten stratigraphischen Fakten berücksichtigte. Im Falle einer Kulturschicht wurde eine Auswahl des archäologischen Materials vorgenommen, welcher einheitliche Kriterien zugrunde lagen, ein Umstand, der – laut Theorie der Statistik und der Wahrscheinlichkeit – den mit Hilfe eines Arbeitsmusters erhaltenen Informationswert nicht beeinflusst[17].

Im Falle sämtlicher untersuchter Komplexe, in geringerem Maße bei den Gruben (wo im Allgemeinen eine kleinere Tonwarenmenge zutage trat), sind die prozentualen Werte der Häufigkeit der Farben und jene der Gattungen mit denen der Schicht, zu der sie gehören, ähnlich. Dies zeigt, dass jede Schicht vom kulturellen Standpunkt betrachtet homogen ist und dass mittels einer statistischen und abstrakten Grundlage kein Unterschied zwischen den beiden Gattungen hergestellt werden kann (selbst wenn in den Wohnungen und Grubenhütten die Keramikbruchstücke viel zahlreicher auftreten als innerhalb der Schicht). Was die prozentuale Variation der Häufigkeit der Kategorien und Farben in den Abschnitten und Kassetten anbelangt, gibt es (in manchen Fällen sogar bedeutende) Unterschiede, die nicht immer leicht erklärbar sind.

Vom bewohnten Terrassenrand in Richtung Terrasseninneres ist ein Anwachsen der Häufigkeit der mittelfeinen Keramik und der rostbraunen Farbe zu bemerken, wobei die Anzahl der dunklen und feinen Tonware in der gleichen Richtung abnimmt. Gleichfalls vom Terrassenrand zum -inneren ist ein Rückgang der Anzahl der Keramikbruchstücke (in der Schichte) zu verzeichnen, was unsere vorherige Annahme bestätigt, dass der Mittelteil des Plateaus unbewohnt war (Plan 3). Vergleicht man die Prozentwerte der untersuchten Parameter, die sich aus den von uns erforschten Oberflächen- und Grubenwohnungen ergeben, kann festgestellt werden, dass in der Wohnung L2 / 1993 im Vergleich zur Grubenhütte B1 / 1992 – 1993 die mittelfeine und aschfarbene sowie die rostbraune Keramik (Tabelle 5, 31 und 8 – 9) in größeren Mengen vorkommt. In der Grubenwohnung allerdings tritt die braune „Gebrauchskeramik“ häufiger auf. Eine genauere Untersuchung ergab, dass in der Wohnung mehr feine Tonware, von grauer, rostbrauner Farbe, vom Typus Flecken-Keramik zum Vorschein trat und in der Grubenhütte vorwiegend feine schwarze Ware mit braun-gelblichen Flecken sowie braune, rostbraune gefleckte Gebrauchskeramik. In der Wohnung L3 / 1992 – 1993 tritt im Vergleich zur genannten Grubenbehausung mehr feine Keramik und solche des „allgemeinen Gebrauchs“ auf, die eine graue, braune oder rostbraune Farbe hat. In der Grube entdeckte man in größerem Maße mittelfeine Ware von braun-gelblicher Farbgebung. Eine eingehendere Studie zeigt, dass sich in der Wohnung eine größere Anzahl von feiner, gelblicher Flecken-Keramik befunden hat, mittelfeine rostbraune Keramik sowie aschgraue und braune „Gebrauchskeramik“, und in der Grube gab es mehr braune mittelfeine, mit braun-gelblichen Flecken versehene Tonware.

Vergleicht man die Oberflächenwohnung L2 / 1992 – 1993 mit der Grubenhütte B2 / 1994, stellt man auf einen Blick fest, dass sich in der Wohnung mehr feine und mittelfeine Keramik sowie schwarze, aschfarbene Flecken-Ware befand, während in der Grube mehr „Gebrauchskeramik“ von brauner, rostbrauner, gelblicher und braun-gelblicher Farbe zutage trat. Eine genauere Analyse ergibt, dass in der Wohnung die Anzahl der feinen aschgrauen, rostbraunen Flecken-Keramik sowie die mittelfeine aschgraue, rostbraune, gelbliche und braun-gelbliche Tonware höher ist, wobei aus der Grubenhütte mehr feine braun-gelbliche, braune mittelfeine sowie rostbraune und gefleckte „Gebrauchskeramik“ geborgen wurde (Tabelle 5 – 7; 10 – 11; 31). Vergleicht man dieselbe Grubenbehausung (Tabelle 7, 10, 11) mit der Wohnung L3 / 1992 – 1993 (Tabelle 6), muss vermerkt werden, dass in der Wohnung die feine und schwarze, aschfarben-gelbliche und gefleckte Tonware vorwiegt, während in der Grube mittelfeine sowie rostbraune und braun-gelbliche „Gebrauchskeramik“ häufiger vorhanden ist. Eine detailgetreue Analyse zeigt, dass in der Wohnung mehr feine schwarze, gefleckte sowie aschfarbene und braune „Gebrauchskeramik“ und in der Grubenhütte mehr feine braun-gelbliche, braune mittelfeine, gefleckte braun-gelbliche Ware als auch rostbraune und gefleckte „Gebrauchskeramik“ zum Vorschein trat. Eine erste Schlussfolgerung ist jene, dass im allgemeinen in den Wohnungen die aschgraue und gelbliche Keramik häufiger anzutreffen ist, und in den Gruben die braun-gelbliche Tonware vorwiegt. Eine eingehende Analyse zeigt, dass bei den Oberflächenwohnungen die feine rostbraune und mittelfeine sowie die feine gelbliche Keramik häufiger anzutreffen ist als im Falle der Grubenbehausungen, wo die feine braun-gelbliche, die rostbraune sowie die gefleckte „Gebrauchskeramik“ vorwiegt.

Die Gruben B4 / 1995 (Tabelle 21), B3 / 1995 (Tabelle 26) und B5 / 1995 (Tabelle 22) wurden nicht gänzlich untersucht. Infolgedessen können die aus der Auswertung des keramischen Materials erfolgten statistischen Angaben im Rahmen der vorliegenden Studie noch nicht verwendet werden. Vergleicht man die Wohnungen L2 / 19933 und L3 / 1992 – 1993 miteinander, stellt sich heraus, dass in der ersten Behausung mehr mittelfeine Keramik von aschgrauer, rotbrauner und braun-gelblicher Farbe (Tabelle 5, 31) vorhanden war und in der zweiten mehr feine und „Gebrauchskeramik“ sowie schwarze, braune und Flecken-Keramik (die Blacktopped Ware fehlte zur Gänze).

Die rote Keramik ist in der zweiten Wohnung in beinahe doppelter Menge vorhanden. Ein gemeinsames Merkmal ist der hohe Anteil der feinen rostbraunen Ware, der mittelfeinen und der feinen gefleckten Keramik. Vom quantitativen Standpunkt aus betrachtet, ist zu vermerken, dass sowohl jede einzelne Wohnung als auch die beiden Wohnungen zusammengenommen weniger Tonware aufweisen als jede einzelne der Grubenbehausungen B1 / 1992 – 1993 (Tabelle 8 – 9) und B2 / 1994 (Tabelle 10 – 11). Vergleicht man die bei den beiden Grubenwohnungen auftretenden Schwankungen der Prozentwerte der untersuchten Parameter, stellt man fest, dass im Falle von B2 / 1992 – 1993 feine schwarze Keramik, braun-gelbliche, rote und gefleckte Ware in größeren Menge zum Vorschein kam als in der Grube B2 / 1994, wo mehr „Gebrauchskeramik“ in den Farben braun, rostbraun und vom Typus „Blacktopped“ vorhanden war. In der Behausung B1 / 1992 – 1993 gab es vorwiegend feine rostbraune Flecken-Keramik sowie mittelfeine braun-gelbliche Ware. Am seltensten sind folgende Tonwaren anzutreffen: blacktopped, rote, gelbliche „Gebrauchskeramik“ und mittelfeine schwarze. In der Grube B2 / 1994 sind folgende Arten am meisten vertreten: rostbraune „Gebrauchskeramik“, mittelfeine rostbraune, manchmal mit Flecken versehene Keramik sowie die mittelfeine braun-gelbliche Ware. Am seltensten trat hier die Blacktopped-Keramik, die rote, gelbliche „Gebrauchskeramik“ und die mittelfeine schwarze Ware auf. In der Behausung B2 / 1994 ist die rostbraune „Gebrauchskeramik“ am zahlreichsten vertreten, außerdem die mittelfeine rostbraune, manchmal gefleckte sowie die feine rostbraune Keramik; den kleinsten Prozentsatz bildet die rote, Blacktopped-Keramik und die gelbliche und schwarze „Gebrauchskeramik“. Vergleicht man die Grube B1 / 1992 – 1993 (Tabelle 8) mit dem Boden derselben Grube (Tabelle 9) geht zuerst hervor, dass im Falle dieser Behausung sich an deren tiefster Stelle vorwiegend rote sowie dunkle Tonware (schwarz, aschgrau und braun) befunden hat; manchmal ist die Menge dieser Ware doppelt so groß wie jene der braun-gelblichen und hellen (rostbraunen mit Flecken und gelblichen) Keramik (die, im Falle der gelblichen Ware, etwa dreimal weniger vorkommt). Am Grubengrund fand sich gar keine Blacktopped-Keramik. Auch in Bezug auf die Unterschiede, die in der Grube in ihrer Gesamtheit zum Vorschein traten, wurde festgestellt, dass die feine Keramik vorwiegt, danach die mittelfeine und die „Gebrauchskeramik“, während am Grubengrund die feine Tonware am zahlreichsten vertreten war, gefolgt von der „Gebrauchskeramik“ und der mittelfeinen Ware. Vergleicht man die Grubenbehausung B2 / 1994 (Tabelle 7, 10) mit ihrem Bodenabschnitt (Tabelle 11) bemerkt man, dass im letzteren die Blacktopped-Keramik dunkler Farbgebung (schwarz, aschgrau und braun) und die Flecken-Ware häufiger vorkommt, doppelt oder, in einigen Fällen, gar achtmal so häufig, die braun-gelbliche und rostbraune jedoch viel seltener anzutreffen ist. In der ersten Grabungsebene fehlt die rote Keramik gänzlich. Auf dem Grubengrund und in der Grube als Gesamtheit betrachtet ist zu vermerken, dass die feine Keramik am zahlreichsten vertreten ist, gefolgt von der mittelfeinen und der „Gebrauchsware“, mit dem Unterschied, dass in dem ersten Teil der Behausung mehr mittelfeine Keramik als „Gebrauchskeramik“ anzutreffen ist. Ein Vergleich der beiden Grubenböden ergibt einige Unterschiede: Auf dem Grund von B1 / 1993 gibt es mehr „Gebrauchskeramik“ von schwarzer, rostbrauner, manchesmal gefleckter Farbgebung, und im Falle des Grundes von B2 / 1994 ist die feine und mittelfeine Ware, die aschgrau, braun oder gelblich ist, anzutreffen. In Bezug auf den 1994 entdeckten Graben mit Tonware (Tabelle 12) muss vermerkt werden, dass die rote, die Blacktopped- sowie die mittelfeine und die schwarze, braune oder gelbliche „Gebrauchskeramik“ gänzlich fehlt. Außerdem ist die feine Keramik in viel größeren Mengen vorhanden, als in jedwelchem der anderen von uns untersuchten Grabungskomplexe.

Vergleicht man den Graben mit Wohnung L2 / 1993 stellt man fest, dass sich in letzterer mehr schwarze und rostbraune Keramik als im Graben befindet, wo die feine Ware von aschgrauer, braun-gelblicher und gefleckter Farbgebung überwiegt. Untersucht man sowohl den genannten Graben als auch die Wohnung L3 / 1992 – 1993, gelangt man zu folgendem Schluss: In der Wohnung ist die schwarze, braune und rostbraune Keramik zahlreicher vorhanden als im Graben, wo es mehr aschfarbene, gefleckte und braun-gelbliche Ware gab. Vergleicht man die Grube B1 / 1992 – 1993 mit dem besagten Graben, stellt man fest, dass in der ersten mehr schwarze und rostbraune Ware vorhanden war, im zweiten jedoch mehr aschgraue Keramik, während im Graben erneut eine bedeutende Menge mittelfeiner Tonware zutage kam. Wird der Vergleich auf den Graben und die in ihrer Gesamtheit untersuchten Komplexe ausgeweitet, stellt man fest, dass im Falle von Grube B2 / 1994 mehr schwarze, braune und rostbraune Keramik anzutreffen war, während es im Graben mehr aschgraue, gefleckte und braun-gelbliche Tonware gab.

Die allgemeine Schlussfolgerung, die aus dem Vergleich des besagten Grabens mit den anderen Wohnanlagen gezogen werden kann, ist jene, dass im Graben die mittelfeine Keramik zahlreicher anzutreffen war.

Die erforschten Gruben (Tabellen 3, 13, 15 – 20, 23 – 25, 27 – 28, 35, 37) wiesen eine große Anzahl von Bruchstücken mittelfeiner Keramik auf, wobei die „Gebrauchskeramik“ eher selten war oder gänzlich fehlte. Dieses scheint übrigens auch für die Kulturschicht ein allgemeines Merkmal zu sein (Tabellen 1 – 2, 29 – 30, 32 – 34, 36, 38 – 40).

Fasst man das oben Gesagte zusammen, gelangen wir zur Schlussfolgerung, dass beim gegebenen Untersuchungsstand die statistischen Angaben bei der Klärung des Verhältnisses, das zwischen der senkrechten und der waagerechten Stratigraphie der archäologischen Ausgrabungsstelle besteht, hilfreich sein können; diese Angaben liefern uns neue Beweisgründe zu den in diesem Kapitel der Arbeit erörterten Fragen.

 

Legende der Tabellen 1 – 40[18].

Waagerechte Kopfspalte:            1 = Farbe                                         Senkrechte Kopfspalte:            I = Gattung

2 = schwarz II = fein

3 = aschgrau III = mittelfein

4 = braun IV = grob

5 = rostbraun V = gesamt

6 = mit Flecken VI = %

7 = blacktopped

8 = gelblich

9 = braun / gelblich

10 = rot

11 = gesamt

12 = %

 

 

 

Tabelle 1. Statistische Übersicht des Keramikmaterials, Schnitt S1 / 1992. Kulturschicht.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

40

75

21

146

115

-

59

18

3

 

 

 

%

4,08

7,66

2,14

14,92

11,75

-

6,03

1,84

0,30

477

47,77

III

T

11

37

31

134

86

-

36

91

3

 

 

 

%

1,12

3,78

3,16

13,70

8,79

-

3,68

9,30

0,30

429

43,86

IV

T

6

11

4

27

7

-

2

15

-

 

 

 

%

0,61

1,12

0,40

2,76

0,71

-

0,20

1,53

-

72

7,36

V

 

57

123

56

307

208

-

97

124

6

978

100

VI

 

5,82

12,57

5,72

31,39

21,26

-

9,91

12,67

0,61

100

 

 

Tabelle 2. Statistische Übersicht des Keramikmaterials, Schnitt S2 / 1992. Kulturschicht.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

182

167

63

335

387

1

133

118

18

 

 

 

%

6,14

5,64

2,12

11,31

13,07

0,03

4,49

3,98

0,60

1404

47,43

III

T

27

80

97

234

194

-

52

229

2

 

 

 

%

0,91

2,70

3,27

7,90

6,66

-

1,75

7,73

0,06

915

30,91

IV

T

33

61

93

248

94

-

14

93

5

 

 

 

%

1,11

2,06

3,14

8,37

3,17

-

0,47

3,14

0,16

641

21,65

V

 

242

308

253

817

675

1

199

440

25

2960

100

VI

 

8,17

10,40

8,54

27,60

22,80

0,03

6,72

14,86

0,84

100

 

 

Tabelle 3. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Quadrat c. 7, Tiefe = 0,60 m, Schnitt S3 / 1993.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

-

2

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

25

-

-

-

-

-

2

25

III

T

2

2

-

-

2

-

-

-

-

 

 

 

%

25

25

-

-

25

-

-

-

-

6

75

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

V

 

2

2

-

2

2

-

-

-

-

8

100

VI

 

25

25

-

25

25

-

-

-

-

100

 

 


Tabelle 4. Statistische Übersicht des Keramikmaterials, Schnitt S3 / 1993. Kulturschicht.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

3

-

5

9

-

3

-

2

 

 

 

%

-

8,10

-

13,51

24,32

-

8,10

-

5,40

22

59,45

III

T

2

3

-

2

4

-

-

1

-

 

 

 

%

5,40

8,10

-

5,40

10,81

-

-

2,70

-

12

33,45

IV

T

1

-

-

-

1

-

-

1

-

 

 

 

%

2,70

-

-

-

2,70

-

-

2,70

-

3

8,10

V

 

3

6

-

7

14

-

3

2

2

37

100

VI

 

8,10

16,21

-

18,91

37,83

-

8,10

5,40

5,40

100

 

 

Tabelle 5. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Wohnung L2 / 1992.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

32

74

17

111

91

6

43

17

3

 

 

 

%

3,72

8,60

1,97

12,90

10,58

0,69

5,00

1,97

0,34

394

45,81

III

T

9

32

28

112

80

-

22

78

2

 

 

 

%

1,04

3,72

3,25

13,02

9,30

-

2,55

9,06

0,23

363

42,20

IV

T

5

11

3

37

11

-

1

35

-

 

 

 

%

0,58

1,27

0,34

4,30

1,27

-

0,11

4,06

-

103

11,97

V

 

46

117

48

260

182

6

66

130

5

860

100

VI

 

5,34

13,60

5,58

30,23

21,16

0,69

7,67

15,11

0,58

100

 

 

Tabelle 6. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Wohnung L3 / 1992 – 1993.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

60

53

11

109

145

-

49

35

6

 

 

 

%

6,28

5,54

1,15

11,41

15,18

-

5,13

3,66

0,62

468

49,00

III

T

10

22

30

89

44

-

15

23

-

 

 

 

%

1,04

2,30

3,14

9,31

4,60

-

1,57

2,40

-

233

24,39

IV

T

6

37

57

84

29

-

6

32

3

 

 

 

%

0,62

3,87

5,96

8,79

3,03

-

0,62

3,35

0,31

254

26,59

V

 

76

112

98

282

218

-

70

90

9

955

100

VI

 

7,95

11,72

10,26

29,52

22,82

-

7,32

9,42

0,94

100

 

 

Tabelle 7. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte B2 / 1994 (a = 0,60).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

2

7

1

6

10

-

2

6

-

 

 

 

%

4

14

2

12

20

-

4

12

-

34

68

III

T

-

3

-

2

3

-

-

2

-

 

 

 

%

-

6

-

4

6

-

-

4

-

10

20

IV

T

-

1

-

2

-

-

-

3

-

 

 

 

%

-

2

-

4

-

-

-

6

-

6

12

V

 

2

11

1

10

13

-

2

11

-

50

100

VI

 

4

22

2

20

26

-

4

22

-

100

 

 


 

 

Tabelle 8. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte B1 / 1992 – 1993.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

121

110

53

219

236

1

79

80

12

 

 

 

%

6,17

5,60

2,70

11,16

12,03

0,05

4,02

4,07

0,61

911

46,45

III

T

14

57

69

144

143

-

36

203

1

 

 

 

%

0,71

2,90

3,51

7,34

7,29

-

1,83

10,35

0,05

667

34,01

IV

T

27

23

35

165

63

-

7

61

2

 

 

 

%

1,37

1,17

1,78

8,41

3,21

-

0,35

3,11

0,10

383

19,53

V

 

192

190

157

528

442

1

122

344

15

1961

100

VI

 

8,26

9,68

8,00

26,92

22,53

0,05

6,22

17,54

0,76

100

 

 

Tabelle 9. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte B1 / 1992 – 1993 (Boden der Anlage).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

19

18

5

15

19

-

3

2

4

 

 

 

%

9,35

8,86

2,46

7,38

9,35

-

1,47

0,98

1,97

85

41,87

III

T

3

4

11

17

7

-

1

9

-

 

 

 

%

1,47

1,97

5,41

8,37

3,44

-

0,49

4,43

-

52

25,61

IV

T

10

7

4

18

9

-

-

18

-

 

 

 

%

4,92

3,44

1,97

8,86

4,43

-

-

8,86

-

66

32,51

V

 

32

29

20

50

35

-

4

29

4

203

100

VI

 

15,76

14,28

9,85

24,63

17,24

-

1,97

4,28

1,97

100

 

 

Tabelle 10. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte B2 / 1994.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

78

109

30

183

141

11

90

131

3

 

 

 

%

3,62

5,07

1,39

8,51

6,56

0,51

4,18

6,09

0,13

776

36,10

III

T

8

46

154

181

186

-

28

160

-

 

 

 

%

0,37

2,14

7,16

8,42

8,65

-

1,30

7,44

-

763

35,50

IV

T

7

48

35

353

99

-

14

54

-

 

 

 

%

0,32

2,23

1,62

16,42

4,60

-

0,65

2,51

-

610

28,38

V

 

93

203

219

717

426

11

132

345

3

2149

100

VI

 

4,32

9,44

10,19

33,36

19,82

0,51

6,14

16,05

0,13

100

 

 


Tabelle 11. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte B2 / 1994 (Boden der Anlage).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

9

23

8

11

8

8

19

6

-

 

 

 

%

4,56

11,67

4,06

5,58

4,06

4,06

9,64

3,04

-

92

46,70

III

T

2

14

19

13

2

-

3

13

-

 

 

 

%

1,01

7,10

9,64

6,59

1,01

-

1,52

6,59

-

66

33,50

IV

T

-

11

11

6

-

-

3

8

-

 

 

 

%

-

5,58

5,58

3,04

-

-

1,52

4,06

-

39

19,79

V

 

11

48

38

30

10

8

25

27

-

197

100

VI

 

5,58

24,36

19,28

15,22

5,07

4,06

12,69

13,70

-

100

 

 

Tabelle 12. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus dem „Graben mit Keramik“ (Schnitt S7 / 1994, Quadrate 12 – 13).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

3

8

5

13

16

-

7

11

-

 

 

 

%

3,22

8,60

5,37

14,04

17,52

-

7,52

11,82

-

63

67,74

III

T

-

5

3

4

6

-

-

2

-

 

 

 

%

-

5,37

3,22

4,30

6,45

-

-

2,15

-

20

21,50

IV

T

-

2

-

2

3

-

-

3

-

 

 

 

%

-

2,15

-

2,15

3,22

-

-

3,22

-

10

10,75

V

 

3

15

8

19

25

-

7

16

-

93

100

VI

 

3,22

16,12

8,60

20,43

26,88

-

7,52

17,20

-

100

 

 

Tabelle 13. Statistische Übersicht des Keramikmaterials, Schnitt S10 / 1995.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

2

-

3

2

-

-

-

-

 

 

 

%

-

9,09

-

13,63

9,09

-

-

-

-

7

31,81

III

T

-

-

2

5

2

-

3

-

-

 

 

 

%

-

-

9,09

22,72

9,09

-

13,63

-

-

12

54,54

IV

T

-

-

-

3

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

13,63

-

-

-

-

-

3

13,63

V

 

-

2

2

11

4

-

3

-

-

22

100

VI

 

-

9,09

9,09

50

18,18

-

13,63

-

-

100

 

 

Tabelle 14. Statistische Übersicht des Keramikmaterials, Schnitt S1 / 1995, Graben 1.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

2

-

1

1

-

-

-

1

-

 

 

 

%

22,22

-

11,11

11,11

-

-

-

11,11

-

5

55,55

III

T

-

-

-

-

-

-

-

2

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

22,22

-

2

22,22

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

2

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

22,22

-

2

22,22

V

 

2

-

1

1

-

-

-

5

-

9

100

VI

 

22,22

-

11,11

11,11

-

-

-

55,55

-

100

 

 


 

 

Tabelle 15. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte 2, Kassette C4 / 1995.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

III

T

-

-

2

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

100

-

-

-

-

-

-

2

100

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

V

 

-

-

2

-

-

-

-

-

-

2

100

VI

 

-

-

100

-

-

-

-

-

-

100

 

 

Tabelle 16. Statistische Übersicht des Keramikmaterials, Schnitt S9 / 1995.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

-

2

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

13,33

-

-

-

-

-

2

13,33

III

T

-

-

-

2

2

-

-

2

-

 

 

 

%

-

-

-

13,33

13,33

-

-

13,33

-

6

40

IV

T

-

1

-

6

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

6,66

-

40

-

-

-

-

-

7

46,66

V

 

-

1

-

10

2

-

-

2

-

15

100

VI

 

-

6,66

-

66,66

13,33

-

-

13,33

-

100

 

 

Tabelle 17. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grube G2, Quadrat c. 1, Schnitt S7 / 1994.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

1

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

16,66

-

-

-

-

-

-

-

1

16,66

III

T

-

-

-

4

1

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

66,66

66,66

-

-

-

-

5

83,33

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

V

 

-

1

-

4

1

-

-

-

-

6

100

VI

 

-

16,66

-

66,66

16,66

-

-

-

-

100

 

 


 

 

Tabelle 18. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grube G2, Quadrat c. 2, Schnitt S7 / 1994.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

-

-

1

-

-

3

-

 

 

 

%

-

-

-

-

11,11

-

-

33,33

-

4

44,44

III

T

-

-

1

-

1

-

-

2

-

 

 

 

%

-

-

11,11

-

11,11

-

-

22,22

-

4

44,44

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

1

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

11,11

-

1

11,11

V

 

-

-

1

-

2

-

-

6

-

9

100

VI

 

-

-

11,11

-

22,22

-

-

66,66

-

100

 

 

Tafel 19. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grube G3, Quadrat c. 3, Schnitt S7 / 1994.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

1

-

1

-

-

2

-

 

 

 

%

-

-

20

-

20

-

-

40

-

4

80

III

T

-

-

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

IV

T

-

-

-

1

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

20

-

-

-

-

-

1

20

V

 

-

-

1

-

1

-

-

2

-

5

100

VI

 

-

-

20

20

20

-

-

-

-

100

 

 

Tafel 20. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grube G4, Quadrat c. 4, Schnitt S7 / 1994.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

-

2

1

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

40

20

-

-

-

-

3

60

III

T

-

-

2

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

40

-

-

-

-

-

-

2

40

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

V

 

-

-

2

2

1

-

-

-

-

5

100

VI

 

-

-

40

40

20

-

-

-

-

100

 

 


 

 

Tafel 21. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte B4 / 1995.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

37

23

3

52

29

17

31

2

-

 

 

 

%

5,21

3,24

0,42

7,33

4,09

2,39

4,37

0,28

-

194

27,36

III

T

14

26

26

131

65

2

21

32

-

 

 

 

%

1,97

3,36

13,66

18,47

9,16

0,28

2,96

4,51

-

317

44,71

IV

T

1

2

13

124

9

-

-

49

-

 

 

 

%

0,14

0,28

1,83

17,48

1,20

-

-

6,91

-

198

27,92

V

 

52

51

42

307

103

19

52

83

-

709

100

VI

 

7,33

7,19

5,22

43,30

14,52

2,67

17,33

11,70

-

100

 

 

Tafel 22. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte B5 / 1995.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

3

3

-

11

7

-

7

2

-

 

 

 

%

1,77

1,77

-

6,50

4,14

-

4,14

1,18

-

33

19,52

III

T

3

3

2

47

20

-

3

21

-

 

 

 

%

1,77

1,77

1,18

27,81

11,83

-

1,77

12,42

-

99

58,57

IV

T

-

-

-

25

-

-

-

12

-

 

 

 

%

-

-

-

14,79

-

-

-

7,10

-

37

21,89

V

 

6

6

2

83

27

-

10

35

-

196

100

VI

 

3,55

3,55

1,18

4,11

15,97

-

5,91

20,71

-

100

 

 

Tabelle 23. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grube a, Kassette C2 / 1994.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

1

1

-

-

2

-

-

1

-

 

 

 

%

6,66

6,66

-

-

13,33

-

-

6,66

-

5

33,33

III

T

-

2

2

2

3

-

-

1

-

 

 

 

%

-

13,33

13,33

13,33

20

-

-

6,66

-

10

66,66

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

V

 

1

3

2

2

5

-

-

2

1

15

100

VI

 

6,66

20

13,33

13,33

33,33

-

-

13,33

-

100

 

 


 

Tabelle 24. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus dem Graben b, Kassette C2 / 1994.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

-

-

1

-

1

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

14,28

-

14,28

-

-

2

28,57

III

T

-

-

-

-

-

-

-

4

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

57,14

-

4

57,14

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

1

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

14,28

-

1

14,28

V

 

-

-

-

-

1

-

1

5

-

7

100

VI

 

-

-

-

-

14,28

-

14,28

71,42

-

100

 

 

Tabelle 25. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus dem Schnitt der Anlagen, S14 / 1995.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

-

6

5

-

-

3

-

 

 

 

%

-

-

-

22,22

18,51

-

-

11,11

-

14

51,85

III

T

-

-

3

7

1

-

-

2

-

 

 

 

%

-

-

11,11

26,74

3,70

-

-

7,40

-

13

48,14

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

V

 

-

-

3

13

6

-

-

5

-

27

100

VI

 

-

-

11,11

48,14

22,22

-

-

18,51

-

100

 

 

Tabelle 26. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Grubenhütte B3 / 1995 (Schnitt S16).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

23

11

4

17

5

4

2

6

-

 

 

 

%

11,97

5,72

2,08

8,85

2,60

2,08

1,04

3,12

-

72

37,50

III

T

3

3

11

45

5

4

1

17

-

 

 

 

%

1,56

5,72

23,43

2,60

2,08

0,52

8,85

-

134

69,79

 

IV

T

-

1

2

20

2

-

-

7

-

 

 

 

%

-

0,52

1,04

10,41

1,04

-

-

3,64

-

32

16,66

V

 

26

15

16

82

12

8

3

30

-

192

100

VI

 

13,54

7,81

8,33

42,70

6,25

4,16

1,56

15,62

-

100

 

 


 

 

Tabelle 27. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus dem Graben G4 (zwischen Schnitt S9 / 1995 und C4 / 1995).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

3

-

-

-

2

-

1

1

-

 

 

 

%

3,37

-

-

-

6,25

-

3,12

3,12

-

7

21,87

III

T

1

-

5

12

-

-

-

4

-

 

 

 

%

3,12

-

15,62

37,50

-

-

-

12,50

-

22

68,75

IV

T

-

-

1

1

-

-

-

1

-

 

 

 

%

-

-

3,12

3,12

-

-

-

3,12

-

3

9,37

V

 

4

-

6

13

2

-

1

6

-

32

100

VI

 

12,50

-

18,75

40,62

6,25

-

3,12

18,75

-

100

 

 

Tabelle 28. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S15 / 1995.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

-

-

-

3

2

-

1

-

-

 

 

 

%

-

-

-

5,88

3,92

-

1,96

-

-

10

11,76

III

T

-

6

1

13

4

-

2

8

-

 

 

 

%

-

11,76

1,96

25,49

7,84

-

3,92

15,68

-

34

66,66

IV

T

-

-

2

4

5

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

3,92

7,84

9,80

-

-

-

-

11

21,56

V

 

-

6

3

20

11

-

3

8

-

51

100

VI

 

-

11,76

35,88

39,21

21,56

-

5,88

15,68

-

100

 

 

Tabelle 29. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S4 / 1993 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

27

34

6

13

59

-

11

9

4

 

 

 

%

8,65

10,89

1,92

4,16

18,91

-

3,52

2,88

1,28

163

52,24

III

T

1

18

10

19

36

-

1

17

1

 

 

 

%

0,32

5,76

3,20

6,08

11,53

-

0,32

5,44

0,32

103

33,01

IV

T

-

4

10

13

11

-

-

7

1

 

 

 

%

-

1,28

3,20

4,16

3,52

-

-

-

0,32

46

14,74

V

 

28

56

26

45

105

-

12

33

6

312

100

VI

 

8,97

17,94

8,33

14,42

33,97

-

3,84

10,57

1,92

100

 

 


 

Tabelle 30. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S5a – b / 1993 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

12

36

6

34

50

-

13

10

6

 

 

 

%

3,83

11,50

1,91

10,86

15,97

-

4,15

3,19

1,91

167

53,35

III

T

-

3

9

27

27

-

3

6

2

 

 

 

%

-

0,95

2,87

8,62

8,62

-

0,95

1,91

0,63

77

24,60

IV

T

-

1

4

29

11

-

1

23

-

 

 

 

%

-

0,31

1,27

9,26

3,51

-

0,31

7,34

-

69

22,04

V

 

12

40

19

90

88

-

17

39

8

313

100

VI

 

3,83

12,77

6,07

28,75

28,11

-

5,43

12,46

2,55

100

 

 

Tabelle 31. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus dem Gebiet L1 / 1993.

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

52

111

27

180

165

-

72

28

9

 

 

 

%

4,02

8,56

2,09

13,94

12,78

-

5,57

2,16

0,69

644

49,88

III

T

11

40

40

116

113

-

39

97

5

 

 

 

%

0,85

3,09

3,09

12,47

8,75

-

3,02

7,51

0,38

506

39,19

IV

T

6

12

8

56

18

-

33

38

-

 

 

 

%

0,46

0,92

0,61

4,33

1,39

-

0,23

2,94

-

141

10,92

V

 

69

163

75

397

296

-

114

163

14

1291

100

VI

 

5,34

12,62

5,80

30,75

22,92

-

8,83

12,62

1,08

100

 

 

Tabelle 32. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus der Kassette C2 / 1994 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

1

1

-

-

3

-

1

1

-

 

 

 

%

4,54

4,54

-

-

13,63

-

4,54

4,54

-

7

31,81

III

T

-

2

2

2

3

-

-

5

-

 

 

 

%

-

9,09

9,09

9,09

13,63

-

-

22,72

-

14

63,63

IV

T

-

-

-

-

-

-

-

1

-

 

 

 

%

-

-

-

-

-

-

-

4,54

-

1

4,54

V

 

1

3

2

2

6

-

1

7

-

22

100

VI

 

4,54

13,63

9,09

9,09

27,27

-

4,54

31,81

-

100

 

 


 

Tabelle 33. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S9 / 1995 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

2

-

6

5

-

-

-

-

-

 

 

 

%

4,76

-

14,28

11,90

-

-

-

-

-

13

30,95

III

T

-

-

-

8

2

-

-

6

-

 

 

 

%

-

-

-

19,04

4,76

-

-

14,28

-

16

38,09

IV

T

-

1

-

12

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

2,38

-

28,57

-

-

-

-

-

13

30,95

V

 

2

1

-

26

7

-

-

6

-

42

100

VI

 

4,76

2,38

-

61,90

16,66

-

-

14,28

-

100

 

 

Tabelle 34. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S10 / 1995 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

3

2

-

9

2

-

-

-

-

 

 

 

%

4,34

2,89

-

13,04

2,89

-

-

-

-

16

23,18

III

T

1

1

6

27

4

-

3

3

-

 

 

 

%

1,44

1,44

8,69

39,13

5,79

-

4,34

4,34

-

45

65,21

IV

T

-

-

-

8

-

-

-

-

-

 

 

 

%

-

-

-

11,59

-

-

-

-

-

8

11,59

V

 

4

3

6

44

6

-

3

3

-

68

100

VI

 

5,79

4,34

8,69

63,76

8,69

-

4,34

4,34

-

100

 

 

Tabelle 35. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S11 / 1995 (Schicht 1).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

5

2

1

6

4

1

-

1

-

 

 

 

%

7,14

2,85

1,42

8,57

5,71

1,42

-

1,42

-

20

28,57

III

T

1

2

3

29

6

-

-

2

-

 

 

 

%

1,42

2,85

4,28

41,42

8,57

-

-

2,85

-

43

61,42

IV

T

-

-

-

4

-

-

-

3

-

 

 

 

%

-

-

-

5,71

-

-

-

4,28

-

7

10

V

 

6

4

4

39

10

1

-

6

-

70

100

VI

 

8,57

5,71

5,71

55,71

14,28

1,42

-

8,57

-

100

 

 


 

Tabelle 36. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S12 / 1995 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

6

5

1

17

11

-

9

2

-

 

 

 

%

2,92

2,43

0,48

8,29

5,36

-

4,39

0,97

-

51

24,87

III

T

4

4

4

55

21

-

3

24

-

 

 

 

%

1,95

1,95

1,95

26,82

10,24

-

1,46

11,70

-

115

56,09

IV

T

-

-

-

25

-

-

-

14

-

 

 

 

%

-

-

-

12,19

-

-

-

6,82

-

39

19,02

V

 

10

9

5

97

32

-

12

40

-

205

100

VI

 

4,87

4,39

2,43

47,31

15,60

-

5,85

19,51

-

100

 

 

Tabelle 37. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S16 / 1995 (Schicht 1).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

23

14

4

23

5

4

4

6

-

 

 

 

%

8,98

5,46

1,56

8,98

1,95

1,56

1,56

2,43

-

83

32,42

III

T

4

3

14

61

13

5

1

26

-

 

 

 

%

1,56

1,117

5,96

23,82

5,97

1,95

0,39

10,15

-

127

49,60

IV

T

-

1

3

30

2

-

-

10

-

 

 

 

%

-

0,39

1,17

11,71

0,78

-

-

3,90

-

46

17,96

V

 

27

18

21

114

20

9

5

42

-

256

100

VI

 

10,54

7,03

8,20

44,53

7,81

3,51

1,95

13,40

-

100

 

 

Tabelle 38. Kasette C3 / 1995 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

16

6

1

21

26

4

-

2

-

 

 

 

%

7,80

2,92

0,84

10,24

12,68

1,95

-

0,97

-

76

37,07

III

T

3

10

11

36

9

-

5

25

-

 

 

 

%

1,46

4,87

5,36

17,56

4,39

-

2,43

12,19

-

99

48,29

IV

T

-

-

5

16

3

-

-

6

-

 

 

 

%

-

-

2,43

7,80

1,46

-

-

2,92

-

30

14,63

V

 

19

16

17

73

38

4

5

33

-

205

100

VI

 

9,26

7,80

8,29

35,60

18,53

1,95

2,43

16,09

-

100

 

 


 

Tabelle 39. Kasette C4 / 1995 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

3

-

-

2

3

5

1

1

-

 

 

 

%

4,83

-

-

3,22

4,83

8,06

1,61

1,61

-

15

24,19

III

T

2

-

11

19

2

1

-

3

-

 

 

 

%

3,22

-

17,74

30,64

3,22

1,61

-

4,83

-

39

62,90

IV

T

-

-

2

4

-

-

-

2

-

 

 

 

%

-

-

3,22

4,83

-

-

-

3,22

-

8

12,90

V

 

5

-

13

25

5

6

1

7

-

62

100

VI

 

8,06

-

20,96

40,32

8,06

9,67

1,61

11,29

-

100

 

 

Tabelle 40. Statistische Übersicht des Keramikmaterials aus Schnitt S7 / 1994 (Kulturschicht).

I

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

II

T

3

8

6

14

20

-

7

12

-

 

 

 

%

3

8

6

14

20

-

7

12

-

70

70

III

T

-

5

3

4

6

-

-

2

-

 

 

 

%

-

5

3

4

6

-

-

2

-

20

70

IV

T

-

2

-

2

3

-

-

3

-

 

 

 

%

-

2

-

2

3

-

-

3

-

10

10

V

 

3

15

9

20

29

-

7

17

-

100

100

VI

 

3

15

9

20

29

-

7

17

-

100

 

 

b. Analyse der Keramikformen[19]. Um sich ein nach Möglichkeit richtiges Bild machen zu können von der Struktur und der Anordnung der Keramikformen, die im Brooser Gebiet an der Ausgrabungsstelle X2 gefunden wurden, haben wir von Anfang an sämtliches unrelevantes archäologisches Material ausgeschlossen (d.h. in den Fällen, wo die Scherben nur einen geringen Teil des Gefäßkörpers bedeckten). Demzufolge haben wir die nach Möglichkeit vollständigeren Gefäßprofile ausgewählt. Die Zeichnung und die graphische Darstellung ergaben folgende nennenswerten Gefäßformen:

A. Einfache, flache Schüsseln mit den Varianten:

1. Mit einer um 45° geneigten Gefäßwand, die in einigen Fällen Henkel aufweist (Taf. 19/10, 13; 20/3, 5, 7, 9; 24/4, 6-7, 11-14; 27/1, 7-9, 12-114, 16; 29/3, 7; 32/9; 33/1, 3; 38/3, 5, 6; 39/12; 54/8; 55/6, 9; 56/13; 57/15; 58/4);

1a. Vierwandige Variante der Form [20];

1b. Variante a des Typs A1 mit vier am Rand ausgezogenen Protomspitzen (Taf. 32/6; 42/9);

1c. Variante des gleichen Typs, mit rohrförmigem Ausguss (Taf. 31/16; 45/16);

1d. Diese Variante trägt einen doppelten Henkel unter dem Gefäßrand (Taf. 21/11);

1e. Siebgefäßvariante (Räuchergefäß ?) (Taf. 33/12; 39/2) [21];

2. Einfache Schüssel mit ausladenden Wänden, die in einem Winkel von über 45° stehen (Taf. 20/2; 23/9; 32/1; 36/1, 4-5, 7, 10; 39/5; 40/9 – mit Sohle; 42/3, 7, 11; 48/1; 52/5; 53/2, 10-11; 55/1, 6, 8);

2a. Vierwandige Variante der Form Nr. 2;

2 b. Untervariante mit Protomen (Taf. 48/3; 56/15);

3. Einfache Schüssel mit ausgeprägtem Rand (Taf. 18/2; 44/1);

4. Einfache Schüssel mit ausladend-gebogenen Wänden, mit oder ohne Henkel (Taf. 18/8; 20/1, 4; 36/3, 7, 12; 43/2-3; 48/2; 53/5, 8; 59/4, 7);

4 a. Untervariante mit Protomen (Taf. 47/8);

5. Einfache Schüssel mit einbiegenden Wänden (Taf. 20/6; 25/10; 27; 28/4; 30/5; 35/5; 36/6; 39/10; 40/11; 42/8; 44/5; 47/7; 48/4; 53/7; 56/2; 58/6);

5 a. Untervariante mit rohrartigem Abfluss (Phallus? – Taf. 41/11);

6. Schüsseltopf, doppelkonisch, mit gerader Schulter (Taf. 57/14);

7. Schüsseltopf, doppelkonisch, mit eingebogener Schulter und Henkeln (Taf. 25/1).

B. Tiefe Schüssel in den Varianten:

1.  Mit schrägen, geraden Wänden, evtl. mit Henkeln (Taf. 30/7, 11-12; 34/9; 41/12; 47/5; 48/6; 55/3);

2.  Variante mit leicht gerundeten Wänden (Taf. 47/2-4, 6; 48/7; 52/4);

3.  Variante mit gerundeten Wänden (Taf. 21/1-2, 7-8, 10; 35/11-12; 52/3, 6; 56/1; 57/10);

3 a. Vierwandige, asymmetrische Variante (Taf. 48/5);

4. Variante mit gerundeten Wänden, eine Übergangsform zu den kugelförmigen Gefäßen (Taf. 21/2 – diese Untervariante entspringt aus B3);

5. Variante mit gerundeten Wänden und einem sich nach Innen verjüngenden Fuß (Taf. 40/4).

C. Profilierter Topf, mit den Varianten:

1. Kugelförmiger Topf mit ausladendem Rand (Taf. 18/3-4; 19/12; 34/1, 4, 6; 39/4; 58/11; 42/2, 5, 8; 44/4);

2. Kugelförmiger Topf mit zum Gefäßbauch senkrechtem Rand (Taf. 18/5; 29/8; 39/9; 42/8-9; 58/2);

3. Doppelkegeliger Topf mit leicht ausladendem Rand (Taf. 34/3; 52/13; 57/1);

4. Doppelkegeliger Topf mit ausladendem Rand (Taf. 46/9-10; 49/7, 11);

5. Doppelkegeliger Topf mit ausladendem, gerundetem Rand (Taf. 30/6; 49/5);

6. Doppelkegeliger Topf mit hohem, stark abgerundetem und leicht ausladendem Rand (Taf. XXIV/4; XXXVI/5; XXXVIII/11-12; XXXIX/5).

D. Kugelförmiger Topf in den Varianten:

1. Einfach kugelförmig (Taf. 32/4; 34/2; 35/6; 39/3; 41/1, 3; 43/4; 44/3; 53/3; 58/8);

2. Kugelförmig mit leicht abgerundetem Rand (Taf. 34/2, 5, 7; 36/2; 39/11; 41/4, 6; 51/10; 52/1; 55/7; 58/9; 59/9);

3. Kugelförmig, mit leicht profiliertem Rand, etwas länglichem Körper, mit Henkeln (Taf. 19/7);

4. Kugelförmige flache Variante mit geradem Rand (Taf. 22/4-5, 6-7, 11-12; 37/1; 41/6);

5. Kugelförmige flache Variante mit geradem hohen Rand, mit Henkeln (Taf. 30/2, 10; 54/4, 6);

5 a. Untervariante mit bauchigem, nahezu viereckigem Gefäßkörper (Taf. 39/8);

Hier haben wir auch zwei Gefäßvarianten hinzugefügt, die, obwohl doppelkonisch, sich – laut unserer Meinung – gemäß ihrer typologischen Entwicklung aus diesem Gefäßtypus ableiten.

6. Doppelkonischer flacher Topf mit zum Gefäßbauch senkrechtem Rand, mit Henkeln (Taf. 22/13; 39/9);

7. Doppelkegeliger flacher Topf mit zum Gefäßbauch senkrecht verlaufendem, hohen Rand (Taf. 46/9-10; 49/7, 11).

E. Hohe Töpfe, mit bauchiger Wandung, in folgenden Varianten:

1. Mit profiliertem Lippenrand (Taf. 30/4, 9; 33/8; 53/6);

2. Mit ausladender Lippe (Taf. 57/3).

F. Amphoren in den Varianten:

1. Amphora mit länglichen Wänden und geradem, hohen Rand[22];

2. Variante mit ausladendem Rand (Taf. 49/3; 55/4);

3. Variante mit geradem Rand und betont bauchiger Wandung (Taf. 29/2).

G. „Fischpfanne“ in den Varianten:

1. Oval mit gewölbten Wänden, einfach (Taf. 31/14);

2. Oval mit gewölbten, eher ausladenden Wänden, mit Henkeln (Taf. 44/2);

3. Oval mit leicht schrägen Wänden, mit Protomen (Taf. 25/8).

H. Teller in den Varianten:

1. Einfach, mit leicht schrägen Wänden (Taf. 42/2);

2. Variante mit schrägen und gewölbten Wänden, mit profiliertem Boden (Taf. 31/2);

3. Variante mit betont profiliertem Rand (Taf. 30/1);

4. Variante mit betont profiliertem Rand und ebenfalls betont profiliertem Boden (Taf. 30/3).

I. Gefäßfüße in den Varianten:

1. Voll, mit gewölbtem Ständer (Taf. 21/4; 43/11);

1a. Untervariante mit breiter Einkerbung zwischen unterem Teil und dem gewölbten Sockel (Taf. 19/2);

2. Massiv mit leichter nach innen gerichteter Wölbung des Ständers (Taf. 21/6, 9, 12; 22/8; 35/4; 43/8, 14; 57/5);

3. Massiv mit Aushöhlung im Inneren des Ständers (Taf. 19/4; 43/15; 51/2, 5; 57/4);

3 a. Untervariante mit hohem Gefäß (Taf. 21/13; 41/7; 56/3);

4. Massiv mit ausgehöhltem Fuß, schlank (Taf. 21/5);

4a. Untervariante mit sich verbreiterndem Fuß (Taf. 40/1);

4b. Untervariante mit sich verbreiterndem, durchbohrten Fuß (Taf. 32/3);

5. Variante mit ringförmigem Fuß und wenig ausgeprägter Aushöhlung (Taf. 25/12; 45/6);

5a. Untervariante mit ringförmigem Fuß, ausgeprägter Aushöhlung und gewölbter Basis (Taf. 22/9; 45/9; 57/11);

5b. Untervariante mit ausgehöhltem, sehr hohem Fuß (Taf. 21/3).

J. Altare in folgenden Varianten:

1. Altar mit Gefäß in Form einer Schüssel des Typs A5, mit drei oder vier Füßen (Taf. 26/6-7; 37/11);

2. Altar mit Gefäß in Form einer Schüssel des Typs A1b, mit drei oder vier Füßen (Taf. 56/14).

K. Miniaturgefäße in folgenden Varianten:

1. Becher (Taf. 46/2);

2. Schüssel vom Typ A1 (Taf. 25/4);

3. Schüssel vom Typ A2 (Taf. 57/5);

4.  Schüssel vom Typ A5, sehr flach, mit durchbohrten Griffen (Taf. 27/3).

c. Verzierungen[23]. Zu den bedeutendsten Verzierungsarten, die für die Turdaş-Kultur kennzeichnend sind, gehören die Ritzung (die manchmal auch als Zeichen, voralphabetische Symbole, gedeutet werden kann), die Eindrücke und – seltener – die durch Bemalung oder Glättung erstellte Ornamentik.

Die in hohem Maße charakteristischen Verzierungen sind zweifelsohne die Einritzungen. Sie werden vor dem Brennen ausgeführt, und zwar durch „Ankratzen“ der Gefäßwand mittels eines spitzen Gegenstandes. Die an der Turdaş-Keramik auftretenden Einritzungen sind in den meisten Fällen tief, wobei die Ornamente gleichmäßig / geordnet auf dem gesamten Gefäßkörper erscheinen. Die Mehrheit der verzierten Gefäße gehören dem Typus A1, 1a – b, 2, 2a – b, 4 a an.

Die anderen Formentypen sind seltener verziert und weisen gewöhnlich keine Ritzornamente auf. Die durch Einritzung der Gefäßwand oder des -bodens ausgeführten Zeichen scheinen für die Ornamentik der Turdaş-Kultur in hohem Maße charakteristisch zu sein. Sie treten bei zahlreichen Fundstücken in Erscheinung, und von ihrer Motivgestaltung her ist selten eine Wiederholung zu verzeichnen. Von den sich wiederholenden Zeichen sei das Kreuz genannt, das in verschiedenen Varianten im Bereich der Gefäßböden auftritt, am unteren Gefäßteil oder unter den Handhaben (Synthesetabelle II / Ac, k; Bd; Ca) (Taf. 23/4; 51/4; 26/17; 32/8; 26/13; 30/12; 45/8). Ein anderes sich wiederholendes Zeichen ist die „Antenne“ (Synthesetabelle II / Ab) (Taf. 23/6), und zwar handelt es sich dabei um die häufiger auftretenden Variante mit gebündelten Einkerbungen, die auf einer Seite der Hauptachsen – Ritzlinie angeordnet sind (Synthesetabelle II / Ae; Cb) (Taf. 43/1; 33/15). Desgleichen ist eine Vorliebe für die gebündelten Ritzlinien zu verzeichnen, die parallel verlaufen können (Synthesetabelle II / Af, g; Bb, f) (Taf. 46/3, 7-8; 26/15; 43/13; 45/13) oder die sich bei einigen Varianten überschneiden (Synthesetabelle II / Aa, I) (Taf. 23/3; 51/1). Andere kurze Ritzlinien stellen – mittels ihrer Anordnung – Zeichen dar (Synthesetabelle II / Aj; Bc.) (Taf. 51/3; 26/16). Von den am Gefäßboden eingeritzten Zeichen heben sich jene anthropomorpher Prägung ab (Synthesetabelle II / Ad) (Taf. 33/5; 50/15). Auf der „Gebrauchskeramik“ trat am Basisteil des Gefäßes ein aus zwei sehr breiten Einkerbungen (Rillen) bestehendes Zeichen zum Vorschein (Synthesetabelle II / Be) (Taf. 43/6).

Die für die Turdaş-Kultur spezifische Ornamentik erscheint, wie bereits oben vermerkt, zumeist auf Schüsseln oder viereckigen Gefäßen. Das Zierelement tritt unter dem Gefäßrand oder am Basisteil des Gefäßes auf; es wird aus einem Band von Einritzungen gebildet, das sich aus zwei parallelen Linien zusammensetzt und dessen Füllung aus kurzen, meist zu zweit angeordneten Einkerbungen besteht (Taf. 19/13; 24/4; 27/1, 2, 7, 9, 14, 16; 33/6, 7; 37/1-2, 5, 9-10, 12; 40/6; 43/4; 50/2, 10, 11; 58/4, 9-10). In manchen Fällen wird dieses Ausgangsband aus einer einfachen Einkerbung gebildet. Auf dem Gefäßkörper erscheint diese Verzierung so, dass sie den Gefäßrand mit dem -boden anhand kleiner Dreiecke verbindet (Taf. 19/1; 21/15; 33/7; 37/5, 7; 42/1, 3, 4, 6; 56/4, 15-17) oder großer Dreiecke (Taf. 19/3, 8, 11, 13, 14; 23/8, 9; 24/1-2, 5-7, 11, 13; 25/11; 27/4, 7-9, 12-14, 16; 30/1, 17; 33/2, 6, 8, 12; 43/10; 50/6, 11, 17; 55/2, 4; 58/3; 57/3; 59/2, 6, 8 – hier wird auch das Ritzband in Zickzacklinie mit eingeschlossen; hierher gehören auch folgende Verzierungen: Taf. 38/3-7; 39/7; 45/2, 7, 12, 15, 18), die mit kurzen Einkerbungen oder länglichen Eindrücken ausgefüllt sind[24]. Manchmal sind die den Gefäßkörper zierenden Einritzungen mäanderförmig (Taf. 23/11; 25/5; 27/10; 31/7; 32/6; 33/12, 6, 10, 16; 36/9; 39/10; 41/2, 8; 42/9; 46/1; 50/2, 4-6, 13, 16; 58/1, 5-7; diese Ritzlinien können auch dreieckig ausgeführt sein) oder rhombenförmig[25], oder aber handelt es sich um geometrische Motive (Taf. 33/8; 55/11), die mit kurzen Einkerbungen oder länglichen Eindrücken ausgefüllt sind. In selteneren Fällen können diese geometrischen Motive mit runden Eindrücken (Taf. 24/7, 14; 27/11-12; 40/3) oder durch das sg. „Besenstrich“-Muster (Taf. 45/3) ausgefüllt sein. Selten sind desgleichen parallele Einkerbungen (in Bündeln) (Taf. 24/10), auf den Gefäßrand senkrecht ausgerichtete Eintiefungen (Taf. 37/7), vereinzelte Einritzungen (Taf. 25/1; 26/14; 40/12, 14; 54/4; 55/8; 56/5) sowie sehr tiefe Einritzungen (Taf. 25/2). In mehreren Fällen weisen einige der oben genannten Gefäße von ihrer Form und Ornamentik her Ähnlichkeiten auf mit der Tonware der Vinča-Kultur. Manche davon scheinen diese Ebene zu überschreiten (Taf. 43/15; 32/5; 33/9)[26]. Bei einigen Gefäßen kann ein solcher Bezug zu der Tisza-Kultur[27] oder der Iclod-Kultur (Taf. 56/1; 54/4; 59/3) hergestellt werden. Ein einziges Gefäß ist in linearer Technik verziert (Taf. 57/6)[28]. Andere Ornamente sind durch Eindrücken entstanden oder durch nicht sehr tiefes Einschneiden von Linien im Bereich des Gefäßhalses oder -randes . Diesbezüglich seien die großen Einschnitte auf dem Gefäßhals (Taf. 53/4; 57/2), die Einschnitte auf dem Rand (Taf. 44/3), unter dem Rand (Taf. 55/4) und am Randumbruch (Taf. 43/2) zu nennen. In einigen Fällen erscheinen diese Einschnitte gebündelt auf dem Gefäßrand (Taf. 32/9) oder unter dem Gefäßrand (Taf. 55/2). Die Eindrücke treten am Gefäßhals auf (Taf. 29/12; 35/2), aber auch auf dem Gefäßrand (Taf. 29/5, 11; 55/8) oder unter dem Gefäßrand (Taf. 58/8).

Eine andere, seltener auftretende Vezierungsart ist jene der Kannelierung (Taf. 24/8) und der Falten (Taf. 32/7). Selten anzutreffen sind auch die durch Glättung erzeugten Verzierungen (Taf. 23/10; 24/15). Auf einem Tonscherben ist eine in der Turdaş-Manier ausgeführte, durch Glättung hervorgerufene Verzierung festzustellen (Taf. 33/7).

Auf der „Gebrauchskeramik“ wurde in einigen Fällen die „Pseudo-Barbotin“-Technik angewandt (Taf. 29/3; 32/1; 47/5; 48/3) sowie die Alveolarbänder (Taf. 53/9); dieses Keramikfragment könnte auch aus einem Horizont herrühren, der sich parallel zur Frühbronzezeit entwickelt hatte.In diesem Fall ist es zufällig in die Turdaş-Schicht gelangt. Wie dem auch sei, es handelt es sich hier um den einzigen derartigen Fund in der Brooser neolithischen Siedlung.

Der Rand kann sich vom Bauch des Gefäßes durch einen sg. „Lippenrand“ (Taf. 30/4, 9) abheben oder in Form einer Verdickung („Wulst“) (Taf. 55/5). In einigen Fällen ist der Mundsaum gerade geschnitten (Taf. 29/7; 30/12; 45/1; 47/4; 49/5; 51/6; 59/10), schräg (Taf. 31/16; 34/4; 36/1, 3, 5, 8; 49/8, 10), oder er weist eine Verdickung auf (Taf. 34/9; 51/12). Durch eine besondere Brennart kann der Blacktopped-Effekt hervorgerufen werden. Bei dieser Keramik weist der obere Teil des Gefäßes meist eine schwarze Färbung auf, während der untere Bereich rot, braun oder gelblich ist; es gibt jedoch auch Varianten dieser Tonwarenart, wo die farblichen Unterschiede nicht unbedingt auf horizontaler Ebene vorkommen (Taf. 20/1; 24/3, 15; 29/6-8; 34/1, 4; 35/11; 36/3-4, 6, 8; 39/4; 41/9; 42/11; 47/1; 49/9, 11; 51/8, 13; 54/2; 55/8).

Die durch Bemalung verzierten Keramikfunde sind im Brooser Raum ziemlich häufig anzutreffen, obwohl der saure Boden sich auf diese „crussted“ benannte Technik nicht vorteilhaft auswirkte. Das Bemalen des Gefäßkörpers wurde nach dem Brennen vorgenommen. Es wurde kein einziger Scherben entdeckt, an dem ein eventueller Versuch, das Innere der Ritzungen mit weißer Farbpaste auszufüllen (zu inkrustieren), nachgewiesen werden konnte.

Die Bemalung mit roter Paste wird durch Ausfüllen der zwischen den Einkerbungen entstandenen Flächen (Taf. 19/13) oder der Fläche zwischen den eingekerbt-gepunkteten Bändern ausgeführt[29]. Die Bemalung mit schwarzer Paste tritt auf den Gefäßen in Erscheinung, die keine Ritzverzierungen aufweisen (was aus den bis zu diesem Zeitpunkt unternommenen Studien hervorgeht). Die repräsentativsten bemalten Tonbruchstücke sind der Kelchfuß auf Taf. 20/4 und das mit einer gemalten Girlande versehene Gefäß auf Taf. 32/4. Auf dem Gefäß auf Taf. 41/5 ist die Ornamentik ungenügend ausgeprägt[30].

Zweifelsohne sollten die Henkel und Griffe neben ihrer funktionellen auch eine dekorative Aufgabe erfüllen. Die bedeutendsten Henkelarten sind die durchbohrten sowie jene, die – mit etwas Phantasie – als stilisierter Tierkopf gedeutet werden können (Taf. 18/9; 24/15; 26/1, 9; 33/9; 35/1; 43/5; 45/19; 57/12).

Diese Stilisierungsart ist auch bei den undurchbohrten Handhaben anzutreffen (Taf. 18/6; 26/10; 57/10). Die durchbohrten Griffe können mit einem (Taf. 24/5, 9; 26/2-3; 33/13; 38/6; 43/9; 45/7; 54/8; 56/1; 58/4, 6) oder mit zwei Löchern versehen sein, die zum Aufhängen des Gefäßes dienen (Taf. 24/3; 50/18). Die durchlochten Henkel können auch mit einfachen Einschnitten verziert sein (Taf. 24/9). Auch die Handhaben sind mit eingedrückten Ornamenten versehen (Taf. 50/3). Die undurchbohrten Knäufe und Griffe weisen wie in allen neolithischen Siedlungen eine große Vielfalt auf. Hier seien bloß zwei derartige Griffstilisierungen genannt, und zwar eine, die Bovidenzüge aufweist, (Taf. 26/12) sowie eine andere, die phallusartig ist (Taf. 26/11)[31].

6. Die Plastik [32]. Die anthropomorphe und zoomorphe Tonplastik kommt in der untersuchten Siedlung in geringerer Zahl vor, als wir dies von anderen neolithischen Anlagen sowie aus der Sammlung von Torma Zsofia gewohnt sind[33].

a. Die Kultanlage von Broos. Die im Frühjahr 1992 vorgenommenen Geländeuntersuchungen führten zur Entdeckung eines Siedlungsbezirks, der sich auf der von den Ortsbewohnern Böhmerberg benannten Terrasse oberhalb des gelegentlich vom Mieresch / Mureş überschwemmten Ufergeländes befindet [34].

Im Sommer 1992 wurde mit der systematischen Erforschung der Anlage begonnen. Der Schwerpunkt der Untersuchung fiel auf den Fundort X2, zur rechten Hand einer an der Landstraße Broos / Winz (Vinţu de Jos) eingerichteten Peco-Tankstelle gelegen. Die Geländeuntersuchungen ergaben, dass sich die Siedlung auf einer Fläche von mindestens 500 / 500 m erstreckte.

Um die Schichtung dieses archäologischen Fundortes zu analysieren, wurde ein Hauptschnitt angelegt, der während der Grabungen von 1992 und 1993 auf einer Gesamtlänge von 72 m untersucht worden ist. Um die zutage getretenen archäologischen Sachbestände erkunden zu können, wurden innerhalb dieses Haupschnittes weitere Schnitte durchgeführt und auch andere Flächen untersucht.

Die Funde lassen sich zwei unterschiedlichen Zeitaltern zuordnen. Einenteils handelt es sich um ein Gräberfeld, das chronologisch betrachtet an den Anfang des 11. Jahrhunderts n.Chr. datiert werden kann. Neun Gräber dieser Nekropole wurden untersucht[35]. Andernteils erstreckte sich hier eine Siedlung, die auf zwei Ebenen Besiedlungsspuren aufweist: Sie reicht in die Jungsteinzeit zurück und wird der Turdaş-Kultur zugeordnet. Die zweite (neuere) Siedlungsebene besteht aus Oberflächenhäusern mit Lehmplattform. Insgesamt wurden vier derartige Komplexe – teilweise oder gänzlich – freigelegt. Zur frühen Schicht (I) gehört eine Grubenwohnung (B1 / 1992 – 1993), die vollständig ausgegraben wurde. Ebenfalls dieser Schicht entstammt auch ein V-förmiger Graben, von dem man etwa 7 m freigelegt hat. Es handelt sich dabei mutmaßlich um den Fundamentgraben des aus Palisaden bestehenden Zauns, der zur Befestigung der Siedlung diente[36].

Das im Folgenden beschriebene Fundmaterial wurde während der 1993 an dem Oberflächenhaus L3 durchgeführten Grabungsarbeiten geborgen[37].

Die zu diesem Haus gehörende Kulteinrichtung gehört, zeitlich betrachtet, zur letzten jungsteinzeitlichen Besiedlung des Brooser Gebiets Böhmerberg, Fundort X2 und besteht aus drei antropomorphen Fundstücken; zwei davon sind Statuetten und eines ist die Protomfigur eines Kultgefäßes.

Fundstück Nr. 1 (Taf. 28/1). Die Statuette wurde aus einem feinen, sorgfältig ausgesuchten Ton angefertigt. Die Brennung ist gut. Die Farbe des Fundstücks variiert von Rostbraun bis zu Gelb- und Grautönen, wobei ein sogenannter „Fleckeneffekt“ sichtbar wird. Letzterer ist vermutlich auf einen Brand zurückzuführen, der das Haus zerstört hat und wodurch Spuren einer Sekundärbrennung entstanden sind.

Das Stück hat eine Höhe von 11,9 cm und eine maximale Breite von 6,1 cm.

Die dargestellte Person ist männlich – darauf weist das Fehlen einiger weiblichen Kennzeichen hin (Brust, Steatopygie) – sowie die Art der Bekleidung. Das einzige Kleidungsstück ist ein um die Hüften gelegter Gürtel, der durch drei Einritzungen nachgebildet wurde und an dem ein Lendenschurz befestigt ist. Letzterer wird durch sechs tiefe Ritzlinien gekennzeichnet. Der Lendenschurz ist mit einer Schnur (durch eine Einkerbung dargestellt) am Gürtel befestigt[38].

Weitere Teile, die der „Bekleidung“ zugeordnet werden können, sind drei Halsketten von unterschiedlicher Länge, die durch tiefe Kerblinien nachgestaltet sind. Diese werden in gleichen Abständen von kurzen Querlinien durchschnitten. Die drei Halsketten treten auf der Brust sichtbar in Erscheinung und sind auf dem Rücken durch den Haarschmuck bedeckt[39].

Die anatomischen Details der Figur sind äußerst realistisch dargestellt. Am rechten – dem einzigen erhaltenen – Fuß werden sämtliche fünf Zehen wiedergegeben; die Hinterbacken sind besonders wahrheitsgetreu gestaltet; die Hände stecken in dem durch Einritzungen gekennzeichneten Gürtel; die einzelnen Gesichtsteile – Augen, Mund, Nase – sind ebenfalls realistisch gestaltet, selbst wenn die großflächige Nase die Ebenmäßigkeit des Gesichts stört. Wir nehmen an, dass die übermäßig große Nase auf ihre Ausführungsart – das Zusammendrücken der weichen Tonpaste zwischen den Fingern – zurückzuführen ist; das Haar wird durch kurze zickzackförmige Kerblinien dargestellt[40]. Ein letztes Kennzeichen der Figur ist ein rundes Loch mit einem Durchmesser von 0,5 cm, der auch in der Tiefe beibehalten wird. Das Loch ist auf dem Rücken der Person, anatomisch betrachtet, etwa an der Stelle der linken Niere dargestellt. Seine Bedeutung ist uns nicht bekannt.

Schließlich sei erwähnt, dass die von der Statuette repräsentierte Person in Bewegung wiedergegeben wurde, wobei die rechte Schulter bzw. das rechte Bein zum Vorwärtsschreiten nach vorne geschoben ist[41].

Fundstück Nr. 2 (Taf. 28/3). Die Statuette ist leider nur bruchstückhaft erhalten. Ihr Kopf ist aus hochwertigem Ton hergestellt, der mit feinem Sand gemagert und gut gebrannt wurde. Die Farbe des Fundstücks ist gelb bis rötlich, auf kleineren Flächen auch ins Graue spielend. Dieses ist auf die sekundäre Brennung, zu der es infolge des Hausbrandes gekommen sein mag, zurückzuführen.

Das erhaltene Bruchstück hat eine Höhe von 3,9 cm und eine Breite von 2,9 cm.

Wir sind der Meinung, dass es sich dabei um das weibliche Gegenstück zur erstgenannten Statuette handelt, da der erhaltene Teil – der Kopf – kleinere Maße aufweist und die Gesichtszüge zarter wiedergegeben sind. Leider bleibt dieser Gedanke, wie sehr wir ihn auch für wahr halten wollen, nichts anderes als eine Vermutung.

Das Gesicht der Statuette ist wie beim vorhergenannten Stück geformt, die Nase wurde gleichfalls durch Zusammendrücken des weichen Tons hergestellt. Das Haar ist durch feinere Einritzungen gezeichnet als beim erstgenannten Fundstück. Gleich diesem sind auch um den Hals der zweiten Statuette Halsketten dargestellt[42].

Schließlich sei darauf hingewiesen, dass das Gesicht der Figuren von keiner Maske bedeckt ist, so wie das bei zahlreichen anderen der Jungsteinzeit zugeordneten Stücken der Fall ist[43].

Fundstück Nr. 3 (Taf. 28/2). Das Bruchstück stellt eigentlich ein Gefäßprotom dar, das aus einer feinen Paste besteht und aus Sand und Lehm der gleichen Qualität ausgeführt ist. Die Verwendung eines solchen Magerungsmittels führt dazu, dass sich das Stück beim Betasten mehlig anfühlt. Dieses Merkmal ist auch dem Umstand zuzuschreiben, dass der Überzug abgefallen ist. Das tönerne Stück wurde einer sehr guten Brennung unterzogen, die offensichtlich sekundär war. Die Farbe der Statuette ist rot.

Die antropomorphe Figur hat zusammengebundenes, in diesem Fall frisiertes Haar. Die Frisur ist plastisch dargestellt, durch drei bloß angedeutete „Zuspitzungen“ – zwei an den Schläfen und eine auf dem Scheitel. Die beiden Halsseiten sind mit Ritzlinien versehen. Wir nehmen an, dass diese Einritzungen die Zöpfe der Figur darstellen sollen, auf jeden Fall eine Fortsetzung der Haarpracht. Rings um die Zuspitzung auf dem Scheitel ist das Haar durch kreisförmige, tiefe und breite Einkerbungen gekennzeichnet. Der Erhaltungszustand dieses Exemplars führt allerdings dazu, dass wir nicht sicher sein können, ob unsere Beschreibung dem ursprünglichen Aussehen des Stückes wirklich entspricht[44].

Die Protomfigur weist eine Höhe von 7,5 cm und eine Breite von 4,5 cm auf.

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Die Kultgegenstände des Brooser Gebiets Böhmerberg, Fundort X2 lassen sich – dem inneren chronologischen Zusammenhang der Anlage zufolge – in die 2. (letzte) Zeitspanne der neolithischen Besiedlung eingliedern. Das tönerne Fundgut weist auf eine späte Etappe der Turdaş-Kultur hin, die mit der C - Phase der Vinča-Kultur zeitgenössisch ist[45].

Die Kultobjekte, deren Einzelstücke gruppiert angeordnet waren, befanden sich in zentraler Lage im Haus L3 / 1993. Es ist möglich, dass sich das Reststück des Fundes Nr. 2 im Bereich des Profilschnitts S2 / 1992 und C1 / 1993 befindet.

In derselben Wohnung wurde außerdem ein Webstuhl entdeckt sowie Bruchstücke ungelochter und auch gelochter Beile. Das Fundgut aus Keramik ist besonders vielgestaltig. Ein Teil der Wohnungsreste war in eine Grube der vorhergehenden Ebene – der Erdhütte B1 / 1992 – 1993 – abgesunken.

Wir nehmen an, dass dieser Fund einen „Satz von magischen Gegenständen“ darstellt[46]. Die Gruppe ist wegen der völligen Zerstörung des Hauses, und weil die Bewohner des Gebäudes die Siedlung eilig verlassen haben, nicht weggeschafft worden[47]. Falls die Statuetten, wie angenommen, ein Paar darstellen sollten, handelt es sich hier um einen Fund, der jenem aus Cernavoda[48], oder aber – in Bezug auf seine geistige Deutung – mit jenem aus Parţa[49] verwandt ist.

Was die Analogien der genannten Fundstücke anbelangt, ist hinzuzufügen, dass die besten Bezüge dazu in der gleichnamigen Siedlung von Turdaş, von Tărtăria oder in derartigen Anlagen der Vinča-Kultur anzutreffen sind[50]. Die Schematisierung des Gesichts weist auf einen späten Abschnitt der Vinča-Kultur hin[51]. Unserer Meinung nach kann, da die Gesichter der Figuren nicht maskenbedeckt sind, ein Bezug zu den Vorläufern der Cucuteni-Kultur[52] und zur Gumelniţa-Kultur[53] hergestellt werden; die Nachbildungsweise und der Gesichtsausdruck lassen darauf schließen. Übrigens stellen die in letzter Zeit in Mintia[54] und Turdaş[55] unter eindeutigen stratigraphischen Umständen ausgegrabenen Precucuteni (I – II)–Importe unter Beweis, dass zwischen den mit der C-Phase der Vinča-Kultur zeitgenössischen Ebenen und dem obengenannten Precucuteni-Material eine Gleichzeitigkeit bestanden hat[56]. Die am Böhmerberg archäologisch erschlossene, mit den Kultgegenständen gleichzeitige Schicht stellt die bislang im südwestlichen Raum Siebenbürgens späteste Erscheinungform vom Typus der Turdaş-Kultur dar[57].

In der Brooser neolithischen Siedlung wurden auch andere Funde gemacht, die zur Kategorie der Plastik gehören.

Auf Tafel 26/4 ist ein durchlochtes, bruchstückhaftes Idol (mutmaßlich mit beweglichem Kopf) dargestellt. Das Vorhandensein dieses Fundstücks weist auf die Einflüsse eines zeitlich vorhergehenden Horizonts hin[58].

Das letzte Stück ist ein Gefäßprotom (oder ein -griff?) der in anthropomorpher Turdaş-Manier(?) verziert ist (Taf. 26/8).

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Wir können dieses der Plastik gewidmete Unterkapitel nicht beschließen, ohne das Vorhandensein der Kulttischchen zu erwähnen. Letzere gehören – gemäß unserer typologischen Einteilung – dem Typus J1 – 2 an. Nicht in die Synthesetabelle aufgenommen wurden die Stücke vom Typus J3, die in den Tafeln 19/6, 31/5-6, 43/7 erscheinen. Die drei hier genannten Stücke gehören zu demselben, mit sehr hohen Füßen versehenen Kulttisch, der so und in ähnlicher Weise auch in anderen zeitgleichen Horizonten anzutreffen ist[59]. Diese Stücke (Kulttischchen) wurden mutmaßlich zu Beleuchtungszwecken eingesetzt, entweder während der rituellen Handlungen – vielleicht auch in Verbindung zu dem „Satz magischer Gegenstände“; in diesem Fall kann das Stück mit einer Lampe verglichen werden, die eventuell zur nächtlichen Beleuchtung der Wohnung verwendet wurde. Dadurch hätte dieser Gegenstand allerdings ein Teil seiner rituellen Eigenschaften eingebüßt.

Schließlich sei auch das Vorhandensein eines zum Teil abgebrochenen Amulett-Täfelchens aus gebranntem Ton erwähnt, das im oberen Bereich der Auffüllung des neolithischen Grabs M1 / 1995 entdeckt wurde. Das Stück weist in der Turdaş-Manier ausgeführte Ornamente auf, die eher dekorativen denn symbolischen Wert hatten (Taf. 59/1).

Schlussfolgernd sei darauf hingewiesen, dass die Zusammensetzung des in den Turdaş-Wohnungen am Böhmerberg, Fundstelle X2 entdeckten archäologischen Materials sich mit geringen Abweichungen von einer Behausung zur anderen wiederholt. Dies deutet sowohl auf die gleichen Beschäftigungen im Rahmen der Gemeinschaft hin als auch auf einen gewisse konservative Einstellung. Diese Tendenz, das kulturelle Erbe zu wahren, macht sich vor allem im Bereich der Tonware und der Plastik bemerkbar.

 

B. Die chronologische und kulturelle Zuordnung der neolithischen Siedlung in Broos-Böhmerberg, Fundstelle X2

a. Merkzeichen der Turdaş-Kultur. Wiederholte Male wurde darauf hingewiesen, dass die Brooser archäologischen Funde für die Turdaş-Kultur kennzeichnend sind. Infolgedessen sei es uns im Folgenden erlaubt, die bedeutendsten bislang entdeckten Turdaş-Siedlungen aufzuzählen. Dies ist allerdings infolge der lückenhaften Erforschung und Veröffentlichung der zu dieser Kultur gehörenden Siedlungen und Anlagen kein einfaches Unterfangen. In den meisten Fällen wurde das entdeckte Turdaş-Material „als solches“ untersucht, ohne dabei den archäologischen Zusammenhängen Beachtung zu schenken, ein Umstand, der auch aus der Aufzählung der Fundstellen mit Turdaş-Material oder Turdaş-Kulturschichten ersichtlich ist.

Die bedeutendsten Funde der Turdaş-Kultur traten in folgenden Orten zutage: Aiton (Ajtony)[60], Aiud (Strassburg am Mieresch / Nagyenyed)[61], Alba Iulia (Karlsburg / Gylafehérvár) – Lumea Nouă[62], Bădeşti (Bádok)[63], Bernadea (Bernhardsdorf / Bernád) [64], Bradu (Gierelsau / Fenyöfalva)[65], Caşolţ (Kastenholz / Hermány)[66], Ciopeia (Schopau, Csopea)[67], Câlnic (Kelling / Kelnek)[68], Cheile Turzii (Thorenburger Klamm / Tordaiszoros)[69], Chitid (Kitid)[70], Cluj-Napoca (Klausenburg / Kolozsvar)[71], Cugir (Kudschir / Kudzsir)[72], Daia Română (Dallendorf / Oláhdálya)[73], Deva (Diemrich / Déva)[74], Dorolţu (Nádasdaróc) [75], Fizeşu Gherlii (Ördöngösfüzes)[76], Gârbău (Magyargorbó)[77], Ghirbom (Birnbaum / Oláhgorbó)[78], Goreni (Ungarisch – Zeplin / Dedrádzéplak)[79], Hăţăgel (Klein-Hötzing / Kishátszeg)[80], Hunedoara (Hunyad / Eisenmarkt / Vajdahunyad)[81], Iclod (Nagyiklód)[82], Limba (Demetersbach / Lombfalva[83], Lipova (Lippa)[84], Miercurea Sibiului (Reußmarkt / Szerdahely)[85], Mihalţ (Michelsdorf / Mihalcfalva)[86], Mintia (Bayersdorf / Marosnémeti)[87], Nandru (Weißkirchen / Nándor)[88], Nădal (Noszoly)[89], Ocna Sibiului (Salzburg / Vizakna)[90], Ohaba de sub Piatră (Steindorf / Koaljaohába)[91], Orăştie (Broos / Szászváros)[92], Peşteniţa (Kispestény)[93], Petreşti (Petersdorf / Péterfalva)[94] Pianu de Jos (Deutsch-Pien / Felsöpián)[95], Pricaz (Perkász)[96], Răhău (Reichenau / Rehó)[97], Războieni (Kaltherberg / Székelyföldvár)[98], Râul Alb (Weißwasser / Fehérviz)[99], Reea (Raden / Rea)[100], Romos (Rumes / Romosz)[101], Sântămărie-Orlea (Liebfrauen / Öraljaboldogfalva)[102], Sebeş (Mühlbach / Szászsebes)[103] Sântimbru (Emrichsdorf / Marosszentimre[104], Subcetate (Vorstadt / Váralja)[105], Suseni (Malomvizszuszény)[106], Şoimuş (Falkendorf / Marossolymos)[107], Şura Mică (Klein Scheuern / Kiscür)[108], Tărtăria (Alsótatárlaka)[109], Tăualaş[110], Turda (Thorenburg / Torda)[111], Turdaş (Thorendorf / Oláhtordos)[112], Unirea (Unter-Wolfsdorf / Alsófarkadin)[113], (Crăguiş /Kragisen / Kraguis)[114], Vadu (Schiffenschütz / Nalácvád)[115], Valea Nandrului (Weißenthal / Nándorválya)[116], Viştea (Magyarvista)[117], Vlaha (Wallachisch-Fenisch / Magyarfenes)[118], Zau de Câmpie (Mezözáh)[119], Zlaşti (Zalasd)[120].

Das Aufzählen der obengenannten Fundorte führt uns zu folgenden Überlegungen:

Die Turdaş-Materialien treten in Verbindung zu mehreren siebenbürgischen Kulturen oder Kultur – Gruppen auf, von denen hier stellvertretend die Petreşti-Kultur, die Iclod-Gruppe, die Lumea-Nouă / Neue Welt-Gruppe genannt seien, doch jedesmal mit anderer Bedeutung:

a. Die Korrelation zwischen Turdaş- und Petreşti-Material ist in mindestens drei Fällen variant vorhanden. Vom stratigraphischen Standpunkt betrachtet sind die Turdaş-Niveaus unter jenen der Petreşti-Kultur gelagert. Des öfteren entdeckte man jedoch auch innerhalb der Petreşti-Schichte Turdaş-Material, in solchen Fällen ging die kulturelle Identität im Laufe der Zeit verloren[121]. Das von der Beschaffenheit und Ornamentik zur Turdaş-Kultur gehörende Material ist bis (einschließlich) in die AB-Phase der Kultur anzutreffen[122]. In dritter Linie ist festzustellen, dass in einigen Fällen Petreşti-Siedlungen, in denen auch Turdaş-Material zutage trat, fälschlicherweise der Turdaş-Kultur zugewiesen worden sind.

b. Die Beziehung zwischen der Turdaş-Kultur und dem Material vom Typus Lumea Nouă ist weiterhin ungeklärt. Fest steht, dass es sich um zeitgleiches Material handelt. Bei der bemalten Keramik des Typus „Lumea Nouă“ könnte es sich lediglich um eine „Einzelerscheinung“ der materiellen Kultur vom Typus Turdaş handeln, was den Stand der Dinge um Vieles vereinfachen würde. Allem Anschein nach ist die Antwort auf diese Frage in der Stratigraphie von Tărtăria und Lumea Nouă[123] zu suchen.

c. Die Iclod-Gruppe ist eine anhand genauer Kennzeichen bestimmte Gruppe. Der Verbreitungsraum, die Herkunft und Entwicklung sowie die Hauptcharakteristika des archäologischen Materials dieser Gruppe sind bereits festgelegt worden. Die Herkunft der Gruppe setzt das Vorhandensein von Turdaş-Siedlungen im Gebiet der Somesch-Flüsse voraus, was bereits nachgewiesen und belegt ist[124]. Der jetzige Forschungsstand der Turdaş-Siedlung lässt vermuten, dass einige Iclod I- oder Iclod I–II-Siedlungen Ähnlichkeiten zur Endphase der Turdaş-Kultur aufweisen[125]. In anderen Fällen stellen wir fest, dass es Siedlungen gibt, die fälschlicherweise der Turdaş-Kultur zugewiesen werden, wobei die Turdaş-Elemente bei diesen Anlagen ein Sekundärmerkmal in der Festlegung der globalen Erscheinung als solche sind. Infolgedessen kann eine ähnliche Zuordnungsweise wie im Falle der Petreşti-Kultur festgestellt werden. Die Turdaş-Elemente treten eine zeitlang auf (Phase I und II) und verschwinden dann infolge der Assimilierung der Kultur.

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An dieser Stelle erweist es sich als notwendig, auf die zeitlichen und kulturellen Verknüpfungen zu der Vinča-Kultur und der „Tăualaş-Gruppe“ hinzuweisen.

d. Die Verbindungen zur Vinča-Kultur wurden häufig angeführt, wobei der Einfluss der letzteren  für die Entstehung und Entwicklung der Turdaş-Kultur zu hoch eingeschätzt wurde[126]. Man kam zum Schluss, dass diese Kulturen quasi zeitgleich in Erscheinung traten, ein und dieselbe sind und durch ihre Herkunft und Entwicklung eng miteinander verknüpft sind[127].

Der gegenwärtige Forschungsstand lässt uns schlussfolgern, dass eine Neudefinierung des Begriffs „Vinča-Turdaş-Kultur“ notwendig ist, da es zwischen den beiden Kulturen kulturelle und chronologische Inkompatibilitäten gibt.

Eine der Hauptursachen für diese Nichtübereinstimmung ist der Entstehungszeitpunkt der frühen Vinča-Kultur in Siebenbürgen. Auf diesen Zeitpunkt haben N. Vlassa[128] und Gh. Lazarovici[129] hingewiesen. Das veröffentlichte archäologische Material ist jedoch nur eine Auswahl und infolgedessen minder relevant. Von den früher zur Veröffentlichung gelangten Anlagen sei hier das für die frühe Entwicklung der Vinča-Kultur am meisten charakteristische Material aus Limba[130] und Turdaş[131] genannt. Das Vorhandensein dieser Entwicklungsstufe der Vinča-Kultur kann aber infolge der systematischen Ausgrabungen, die im Sommer 1995 in Rumes / Romos an der dortigen neolithischen Siedlung unternommenen wurden[132], nicht mehr in Frage gestellt werden. Sämtliches Fundmaterial stellt das Vorhandensein in Siebenbürgen – am mittleren Mieresch-Lauf – eines chronologischen und kulturellen Vinča A2-B1-Horizonts unter Beweis. Wir konnten beispielsweise keinen Unterschied zum Vinča A-Material aus dem Banat feststellen[133]. Folglich sind wir mit der Festlegung der „Vinča-Tordoş“ (Turdaş I)[134] Zeitspanne nicht einverstanden, da zu diesem Zeitpunkt nicht die für die Turdaş-Kultur spezifischen Elemente in Erscheinung treten, so, wie uns dies im Zusammenhang mit den in den letzten Jahre gemachten Funden sowie aus der Erforschung der einschlägigen Materialsammlungen ersichtlich war[135]. Wir meinen, diese Siedlungen und Niveaus sind als zur Vinča-Kultur gehörig zu definieren, was keinesfalls deren Beitrag zur Herausbildung – in einer späteren Zeitspanne – der Turdaş-Kultur schmälert. Letztere wird nicht vor dem B2-Abschnitt der Vinča-Kultur entstanden sein, dies ist jedenfalls aus den stratigraphischen Zusammenhängen und den kulturellen Gegebenheiten aus dem Raum des mittleren Mieresch-Beckens zu entnehmen.

Der zweite unmittelbare Kontakt zwischen der Vinča- und der Turdaş-Kultur ist mit der C-Phase der ersteren zeitgleich. Damals traten in Siebenbürgen neue Gemeinschaften in Erscheinung, die die Turdaş-Kultur, die bereits vorhanden war!, maßgebend beinflussten. Dieses kann auch anhand der Stratigraphie unter Beweis gestellt werden, u. zw. in Mintia[136], Şoimuş(?)[137], Tăualaş[138], Turdaş[139], Orăştie / Broos[140], Pianu de Jos / Deutsch-Pien[141] u.a. Aus den neuen in Turdaş durchgeführten Untersuchungen geht das Vorhandensein einer Übergangsschicht (zwischen dem klassischen Turdaş- und dem Petreşti-Niveau) hervor, wobei einschließlich in den geschlossenen Anlagen Vinča C-Material in Erscheinung trat. Das von uns ausgegrabene Precucuteni-Material lässt sich hauptsächlich an dieses Niveau anschließen [142]. Wie immer man diesen Horizont nennen mag (Foieni[143], oder auch anders) stellt die intermediäre Schicht das Vorhandensein einer mit der C-Phase der Vinča-Kultur zeitgenössischen Besiedlung unter Beweis, und zwar vor den hier zutage getretenen Petreşti A- und AB- Funden, wobei sie die vorhandenen Turdaş-Komplexe überlagert. Es stellt sich erneut heraus, dass die Verbindungen zwischen der Turdaş-  und der Vinča-Kultur nicht so eng sind, wie von einigen Forschern angenommen, und folglich auch die Benennung Vinča-Turdaş nicht – wie häufig gefordert – gerechtfertigt ist[144].

e. Auch was die „Tăualaş-Erscheinung“ betrifft, seien hier einige verbessernde Hinweise genannt. Bemaltes der „Tăualaş-Gruppe“ zuzuweisendes Material[145] ist in Turdaş-Schichten in Turdaş[146], Broos[147], Tărtăria[148] oder in anderen Siedlungen anzutreffen[149]. Die stratigraphischen Untersuchungen in Turdaş und Broos und auch das in Hunedoara vorhandene Material[150] widerlegen das Vorhandensein einer gesonderten Tăualaş-Gruppe innerhalb der Turdaş-Kultur. Bei sämtlichen ausgegrabenen Turdaş-Siedlungen (mit stratigraphischen Angaben und nach wissenschaftlichen Methoden ausgeführt) konnte festgestellt werden, dass die bemalte Keramik, nach der die Gruppe benannt wurde, häufig in Erscheinung trat. Auch konnten aufgrund der Grabungsergebnisse der letzten Jahre, beim Vergleichen des entdeckten Tăualaş-Materials mit jenem der Turdaş-Siedlungen, kaum wesentliche Unterschiede festgestellt werden. Schlussfolgernd könnte behauptet werden, dass der sogenannte „Tăualaş-Aspekt“ eigentlich zur Vergangenheit der archäologischen Forschung auf diesem Gebiet gehört. Ansonsten könnte es zu neuen Missverständnissen kommen, außer den sowieso bereits bestehenden Dilemma Vinča-Turdaş oder Turdaş-Kultur, oder anders gesagt Turdaş-Kultur oder Tăualaş-Kultur? Wir sind der Meinung, dass ein Hauptargument für die Erhaltung des Namens Turdaş-Kultur in der Tatsache besteht, dass die Funde aus Turdaş zuerst entdeckt wurden und infolgedessen dieser Name sowohl in die rumänische als auch in die ausländische Fachliteratur Eingang gefunden hat. Außerdem ist die stratigraphische Sequenz aus Turdaş die relevanteste, was den Kontext und die Beziehungen zwischen den vorgeschichtlichen Kulturen aus dem Raum des mittleren Mieresch-Beckens betrifft[151].

f. Diesen Beobachtungen zufolge kann in Siebenbürgen folgende kulturelle Entwicklung in Bezug auf die Vinča-Kultur festgestellt werden:

  1. „Echte“ Vinča-Gemeinschaften des chronologischen und kulturellen Vinča A2 – B2 –Horizonts.
  2. Die Entstehung und Entwicklung der Turdaş-Kultur.
  3. Das Abwandern einiger Vinča C-Gemeinschaften, ein Umstand, der die kulturelle und zonale Gruppierung in mehrere Areale (die sich in manchen Fällen überschneiden) voraussetzt, und zwar in Vinča C (Mintia-Gruppe[152]); die späte Turdaş-Gruppe (Broos / Orăştie); die Gruppen Petreşti A[153] und Iclod[154].

Dieser Horizont ist an das Vorhandensein der Foieni-Gruppe im Banat gebunden. Sein Beitrag zur Herausbildung der Petreşti-Kultur oder gar seine Entwicklung als A-Phase der Petreşti-Kultur bleibt, unserer Meinung nach, eine empirisch schwach belegte Theorie, zumindest was den gegenwärtigen Forschungsstand anbelangt [155]. Infolgedessen weist die Foieni-Gruppe zu viele Vinča C-Elemente auf, um der Petreşti A-Phase zugeordnet werden zu können, wie letztere bereits definiert wurde[156].

Andererseits ist der Einfluss zu werten, den die Ankunft der Vinča C-Gemeinschaften in Siebenbürgen bewirkt hatten, ein Umstand, der die Abwanderung in Richtung Norden einiger Turdaş-Gemeinschaften zur Folge hatte und zur Enstehung der Iclod-Gruppe führte[157].

Eine andere Folge dieser Bevölkerungsbewegung war, auf kultureller Ebene, das In-Erscheinung- Treten von Turdaş-Material (oder aber von der Turdaş-Kultur beeinflussten Materials) in Lipova[158], Sălbăgel[159], oder sogar in Vršac[160].

g. Die archäologischen Anlagen, die Turdaş-Schichten aufweisen, zeugen von einer zeitlich betrachtet verhältnismäßig kurzen Entwicklung, jedoch von einer dynamischen Entfaltung der Gemeinschaften. In den meisten Fällen geht aus dem Vergleich der Anlagen, das Vorhandensein von zeitgenössischen Schichten hervor, ein Umstand, der auf die Einheit der Kultur in ihrem Entwicklungsraum hindeutet. Ein Großteil der Turdaş-Siedlungen weist zwei Kultur- / Besiedlungsschichten auf, was wiederum auch auf eine innere Entwicklung der Kultur schließen lässt[161].

h. Unsere Untersuchungen ergaben, dass der geographische Raum, in dem sich die Turdaş-Kultur entwickelte, im Gebiet des mittleren Miereschlaufs zu suchen ist. Im Norden breitete sich die Kultur bis zur Mündung des Arieş in den Mieresch aus. Wir ziehen diese Abgrenzung vor, selbst wenn ein Teil der Siedlungen, die der Iclod-Gruppe zugewiesen worden sind, auch eine Turdaş-Schichte aufweisen können, d.h. infolgedessen die Möglichkeit besteht, dass die Turdaş-Kultur bis in das Gebiet des Oberen Somesch Verbreitung gefunden hat[162]. Der Vereinbarung gemäß reicht das Verbreitungsgebiet der Turdaş-Kultur im Westen bis zur Stadt Ilia[163] und im Süden bis einschließlich in das Hatzeger Land. Die Turdaş-Siedlungen erstreckten sich, auch entlang der linken Zuflüsse des Mieresch, innerhalb dieser Grenzen.

 

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Abbildungen

 

 



[1] LUCA 1997b.

[2] LUCA 1998a.

[3] PINTER – LUCA 1995.

[4] Für diese Information danken wir Herrn V. Bărbuţă von der Universität in Karlsburg / Alba Iulia.

[5] Falls dies nicht eine Urnengrube der Nekropole N1 ist. Dieser Wohnung ist das in Taf. 43/1-10 aufgelistete archäologische Material zuzuordnen.

[6] PAUL 1992, 22-37.

[7] LUCA 1994.

[8] Archäologisches Material in 0,60 m Tiefe: Taf. 33 – 36. 1,20 m Tiefe: Taf. 37 – 38. Maximale Tiefe: Taf. 39 – 42; 43/11, 14. Die Art und Weise der Auffüllung ist ähnlich wie bei der Grubenhütte B2 / 1994, in 0,60 m Tiefe – d.h. das archäologische Material ist mit jenem aus dem „Graben mit Keramik“ nahezu identisch – Schnitt S7 / 1994: Taf. 46 – 47.

[9] LUCA 1998c.

[10] ROSKA 1941, Abb. 3; Bei den in Turdaş im Jahre 1995 unternommenen Ausgrabungen wurde ein Kindergrab enteckt. Das auf dem Boden einer Wohnung liegende Skelett wies eine gekrümmte Lage auf und hatte eine Nord-Süd-Orientierung, wobei das Gesicht gegen Westen ausgerichtet war. Offensichtlich handelt es sich hier um ein Einzelgrab.

[11] Gumelniţa-Kultur: PĂUNESCU 1970, 98, Anhang 9, I, Nr. 12, Abb. 32/6-7; 33/4-6.

[12] COMŞA 1971, 15-18; 1987, 89; PĂUNESCU 1970, 85.

[13] Ein ähnliches, nahezu identisches Stück haben wir in Turdaş / 2. Grabungsfläche / entdeckt

[14] Den Hinweis bezüglich dieses Materials erhielten wir von der Osteologin Georgeta El Susi (Museum in Reşiţa), die die paläolithischen Tierknochenfunde untersucht hat.

[15] ROSKA 1928, Abb. 19; 1941, Tafel CXXVII – CXXIX.

[16] LUCA 1997b, 38-55

[17] MIHOC und Mitarb. 1982, 15-18, 29-35.

[18] LUCA 1997b, 42-55.

[19] LUCA 1997b, 56-64.

[20] Die Untervarianten A1a und A2a sind nur schwer voneinander zu unterscheiden. Die Neigung der Gefäßwand weist jedoch auf das Vorhandensein dieser Variante hin. Die vierwandigen Gefäße, die zu diesen beiden Varianten gezählt werden, sind jene von: Taf. 19/3, 8, 11; 23/8; 27/10; 30/1, 17; 33/11; 37/2, 5-10, 12; 38/4, 7; 39/7; 40/2, 6, 8-9; 42/3; 45/1-4, 7, 10, 15, 17-18; 46/1; 50/6, 10-13, 16; 56/4, 17; 58/3, 9-10; 59/2.

[21] Zur gleichen Variante gehört allen Anscheins nach auch das Stück aus Taf. V/1. Es handelt sich um ein Räuchergefäß, wie dies aus den formähnlichen Stücken von Turdaş ersichtlich ist: ROSKA 1941, Tafel C/5, 2-3; CXVI/3.

[22] Einige der folgenden Beispiele bilden den Übergang zu der Form F2, Taf. 22/1-3; 24/15; 29/1, 8, 10, 12; 35/8-9; 39/1, 6; 49/1-2, 4, 8. Die Varianten aus Taf. 49/1 sowie jene aus Taf. 57/6 weisen einen „Lippenrand“ unter dem Gefäßrand auf.

[23] LUCA 1997b, 60-64.

[24] Dieses Kennzeichen differenziert in erster Linie die Ausführung der Verzierung in der Turdaş-Kultur von jener der Vinča-Kultur.

[25] Mit Einritzungen gefüllt: Taf. 27/5-6; 36/2; 43/16. In einigen Fällen sind die geritzten Rhomben mit kurzen Einkerbungen gefüllt (Taf. 24/12; 40/10; 58/9).

[26] Dieses könnten ebenso Varianten mit spezifischer Turdaş-Ornamentik sein.

[27] Taf. 31/2-3; 55/12; sowie Taf. 32/2, 10; 33/3, 13; 43/9. Herr F. Horvath, einer der besten Kenner der Tisa-Kultur machte uns darauf aufmerksam, dass diese Ähnlichkeiten eher formaler Natur sind. Wir danken ihm hiermit für seine fachkundigen Ratschläge sowie für seine Hilfe.

[28] Dieses ist das einzige Bruchstück, dass evtl. einem Vorcucuteni-Horizont zugewiesen werden kann(?).

[29] Taf. 33/1. Die in Turdaş gemachten Funde weisen darauf hin, dass diese Ausführungsart in größerem Maße vertreten ist. Wir glauben, dies ist ein im Laufe der vorhergehenden Untersuchungen bisher unvermerktes Kennzeichen der Turdaş-Kultur, u.zw. aus dem Grund, da die Keramik nicht gründlich genug gesäubert worden war.

[30] Die Brooser Siedlung befindet sich auf einem besonders sauren Boden. Wir vermuten, dass eine größere Anzahl von Gefäßen mit Malverzierungen versehen war. Infolge der hohen Bodenazidität gingen diese in der Technik „nach dem Brennen“ durchgeführten Ornamente verloren.

[31] Die besten Analogien zu dieser Stilisierungsart sowie jener aus A5a sind im Banater Vinča C1-Horizont anzutrefffen: LUCA 1990 – 1993, 66, Anm. 19; 1990, 9, Pos. VI, Abb. 8/6. Das letztgenannte Stück zeigt, dass das rohrförmige Protom oder der phallusförmige Knauf eine chronologische Verbreitung in der Vinča-Kultur gefunden hat – und nicht nur in dieser.

[32] LUCA 1994, 363-367; 1997b, 64-67.

[33] ROSKA 1941, Taf. CXXXVII – CXLIV.

[34] LUCA – COSMA 1993, 85-86.

[35] PINTER – LUCA 1995.

[36] Die Erdhütte und der Graben kamen in Schnitt S2 / 1992 und Kassette C1 / 1993 zum Vorschein.

[37] Sie überlagert zum Teil B1 / 1992 – 1993.

[38] Derartige Schutzkleidungsstücke, die – wenn sie um die Hüften geschlungen sind – Röcke sein können, trifft man auf plastischen Darstellungen der Vinča-Kultur an: TASIĆ 1973, Bd. V/17-18; VII/22; VIII/24; XV/49; 53; XVII/60; XXIII/77; XXXII/122; XXXXVII/140; LUCA 1990, 20, Bild XXXIII, Abb. 3/3 a – c; bei Anm. 43 Analogien zu Vinča nach VASIĆ 1928; 1936a. Der für die männlichen Figuren spezifische Lendenschurz wurde sehr selten nachgestaltet: COMŞA 1987, 117-118.

[39] Dr. Silvia Marinescu-Bâlcu und Florin Medeleţ sind der Meinung, dass das auf der Kehrseite der Figur abgebildete Haar bzw. die letzte Reihe von Einritzungen eigentlich eine lange Halskette darstellen.

[40] Die figurative Nachbildungsgsart des Haares ist bereits beginnend mit der Starčevo-Criş-Kultur anzutreffen: KARMANSKI 1989, Bd. I/1-3; Dies., II. Teil, Bd. III/1-3, 5, V/1; 1989a, Abb. 4-5; 1988, Bd. I/8; KOROSEČ – KOROSEČ 1973, Bd. XI/11; GIRIĆ 1974, Bd. III/1; KUTZIÁN 1944, Taf. XLIII/8, 10; Ein Syntheseversuch dazu vgl.: COMŞA 1986, 51-60.

[41] Dr. Silvia Marinescu-Bâlcu meinte, dass dieses Stück an einen Schemel angelehnt gewesen sein könnte. Wir glauben, dass die Statuette ihr Gleichgewicht eingebüßt hat, da die linke Fusssohle fehlt und dass infolgedessen das obengenannte Argument nicht zutrifft.

[42] Halsketten dieses Typs sind bei Turdaş-Funden anzutreffen: ROSKA 1941, Bd. CXL/12; übrigens scheint die Schautafel aus Bd. CXL/14 auch für die Nachbildung des Lendenschurzes das gelungenste Beispiel zu sein.

[43] Betreffend die Maskentypologie in der Vinča-Kultur vgl.: TASIĆ 1973, Abb. II; COMŞA 1991, 125-131; LAZAROVICI 1979, Abb. 7/1-14; 8/Typ I (a-c), II (a, d), VI (a). Zum Tragen von Masken im Neolithikum: LUCA – DRAGOMIR 1987, 40 -Anm. 23; 1989.

[44] Die größte Ähnlichkeit bei der Nachbildungsart des Kopfes scheint jene zu sein, die ROSKA 1927, Abb. 21/2 erwähnt.

[45] Die Besiedlung in Broos ist in die Mitte dieser Zeitspanne einzugliedern, als auch Elemente der darauffolgenden Petreşti-Kultur in Erscheinung traten.

[46] LUCA 1989 (1990), 53.

[47] Das gesamte aus den Oberflächenwohnungen geborgene Material weist Spuren einer Sekundärbrennung auf. Dieser Umstand lässt uns vermuten, dass die ganze zu dieser Schicht gehörende Anlage einem heftigen Brand zum Opfer gefallen ist.

[48] Für ein Beispiel eines andersgeschlechtlichen Paarstücks: BERCIU 1966, 8-13, Abb. 1-3.

[49] Die an diesem Ort geborgene monumentale Statue weist die gleiche Antinomie zwischen Mann und Frau auf: LAZAROVICI und Mitarb. 1985, 22-23, Abb. 8.

[50] LAZAROVICI 1979, Abb. 7-8.

[51] Der chronologische Horizont ist im allgemeinen Vinča C – D.

[52] MARINESCU–BÂLCU 1974, Abb. 83/2 – Precucuteni I; dieses Stück weist mutmaßlich solche Kennzeichen auf, die dem Ausdruck der in vorliegendem Beitrag erörterten Exemplare geichkommen.

[53] Vor allem was die Darstellungsart des Gesichtes anbelangt.

[54] DRAŞOVEAN – LUCA 1990, 14, 16, Abb.3/4.

[55] In der Erdhütte B2 / 1993 (I. – ältere Schicht) sowie auf der Schnittoberfläche S1/1992 (II. – mittlere Schicht) wurden zwei Keramikbruchstücke entdeckt, die der Precucuteni I-Zeitspanne zugeordnet werden können. Dieses Material ist einzigartig.

[56] Diese Feststellung wurde anhand der in Deutsch-Pien / Pianul de Jos-Podei geborgenen Funde bekräftigt: PAUL 1969, 42, 47-48, 50, Taf. III.

[57] Das Fehlen der Importstücke erschwert das Aufstellen eines Parallelismus zu Deutsch-Pien. Sie ist jedenfalls in die C-Etappe der Vinča-Kultur einzuordnen.

[58] Diese Funde sind dem Vinča B2 / c - Horizont zuzuordnen: LAZAROVICI 1979, Abb. 8, 94-100.

[59] LUCA 1990, 29, Pos. LIV, Abb. 7/9.

[60] BLĂJAN – CERGHI 1977, 131-135, Abb. 3/1, 2-3, 6-9; Rep.Cluj 1992, 22, Aiton – Punkt 2.

[61] CIUGUDEAN 1978, 49, Abb. 6/2 – vielleicht auch 6/1, 15.

[62] BERCIU – BERCIU 1949, 1-18; BERCIU 1968; LAZAROVICI – KALMAR 1982, Abb. 4/1-2, 4, 6-10;5/2, 5, 7, 9-14; LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 94, 111-114 (Niv. I – Turdaş, Niv. II – Turdaş – Lumea Nouă, Niv. III – Turdaş III); PAUL 1992, 136-137.

[63] REP.CLUJ 1992, 48, Bădeşti - Punkt 1.

[64] PAUL 1992, 137.

[65] MACREA 1957, 140-141.

[66] MACREA 1957, 139-140; 1959, 421-429; PAUL 1961, 116, Abb. 6/7, 10; 1992, 19, 138; NIŢU 1973, 73.

[67] KALMAR 1984, 392, Punkt 10; KALMAR – TATU 1984 – 1985, 91-92, Punkt 2, Abb. 2/4; NEMEŞ 1988 – 1991, 36,Anm.17.

[68] PAUL 1992, 139.

[69] LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 109.

[70] DRAŞOVEAN – ROTEA 1984 – 1985; DUMITRESCU – LAZAROVICI 1985 – 1986, 19.

[71] LAZAROVICI und Mitarb. 1983 – 1984, 15-22; 1991, 103-105 107-108 –Turdaş-Elemente; KALMAR 1985 – 1986, 402, Punkt 3 – in der Tabelle = Iclod-Gruppe; BOLINDEŢ 1994, 17; VLASSA 1970, 3-14; Rep.Cluj 1992, 126, Punkt 16.

[72] Ein Hinweis von Fl. Medeleţ, dem wir hiermit unseren Dank aussagen.

[73] NIŢU 1973, 73; PAUL 1992, 19, 126-127, 140.

[74] ANDRIŢOIU 1973, 73; PAUL 1992, 19, 126-127, 140.

[75] REP.CLUJ 1992, 188, Dorolţu – Punkt 1.

[76] ROSKA 1942, 216-218, Nr. 79; REP.CLUJ 1992, 200, Fizeşu Gherlii – Pos. 2.

[77] ROSKA 1942, 151, Nr. 32; 1943, 60, Nr. 30; REP.CLUJ 1992, 227, Gârbău - Pos. 1.

[78] ALDEA – MOGA – CIUGUDEAN 1979, 257-259; PAUL 1992, 19, 140.

[79] ZRINYI 1981, 82. Es ist die Petreşti- und nicht die Turdaş-Siedlung: vgl.:PAUL 1992 – Repertorium..

[80] KALMAR – TATU 1984 –1 985, 93, Pos. 6; NEMEŞ 1988 – 1991, 38.

[81] ANDRIŢOIU 1979, 24, Pos. 21b; DRAŞOVEAN 1986 – 1987, 11-17; DRAŞOVEAN – ROTEA 1984 – 1985, 87, Anm. 10.

[82] LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 133-136; MAXIM und Mitarb. 1994, Abb. 1/3, 5, 7, 10, 12; 2/3, 8-12; 6/4; Valea Alunişului: Abb. 5/7, 9, 11; LAZAROVICI 1991 (mit Bibliographie der Gruppe); die von Lazarovici und Kalmar verfassten Berichte werden im Bibliographie-Anhang gebracht.

[83] BERCIU – BERCIU 1949, 18-29; LAZAROVICI und Mitarb.1991, 120-121; PAUL 1992, 140.

[84] BORONEANŢ – DEMŞA 1974; DUMITRESCU – LAZAROVICI 1985 – 1986, 19; LUCA 1986; 1987; LAZAROVICI 1994, 64 – Vinča C – Tisa.

[85] PAUL 1992, 141.

[86] PAUL 1975; 1992, 19, 141.

[87] MĂRGHITAN 1968; LAZĂR 1974 – 1975, 12, Abb. 2; DUMITRESCU – LAZAROVICI 1985 – 1986, 19; DRAŞOVEAN – LUCA 1990.

[88] VLASSA 1996, 16, 33; ROSKA 1942, 200-201, Taf. 241-242.

[89] Rep. Cluj 1992, Nădal, Pos. I. Wir meinen, dass man diesen Vermerk nicht beachten sollte, da wir nicht sicher sein können, dass das Vorhandensein eines Steinbeils für die Zuordnung einer Anlage ausreicht.

[90] PAUL 1962, 193-204, Abb. 9/2, 6-8; 1970; 1992, 19, 142.

[91] KALMAR – TATU 1984 – 1985, 93, Pos. 7; NEMEŞ 1988 – 1991, 39 – auch die Starčevo-Criş Bruchstücke werden genannt.

[92] LUCA – COSMA 1993, 85-86; PAUL – LUCA und Mitarb. 1994, 45; 1995, 62-63.

[93] KALMAR – TATU 1984 – 1985, 94, Pos. 8; NEMEŞ 1988 – 1991, 39 (Peşteana?)

[94] LAZAROVICI – KALMAR 1982, 244, Taf. IV A; PAUL 1992, 19, 142-143.

[95] PAUL 1969; 1992, 19, 143.

[96] ANDRIŢOIU 1979, 25, Pos. 26, n. 26.

[97] PAUL 1992, 143.

[98] KALMAR 1984, 394, Pos. 32, Abb. 3/2-3 – 2 ist in Tăualaş-Manier bemalt.

[99] KALMAR – TATU 1984 – 1985, 94, Pos. 9, Abb. 1/8, 14; NEMEŞ 1988 – 1991, 40.

[100] NEMEŞ 1988 – 1991, 40.

[101] LUCA – COSMA 1993, 86. Die systematischen Ausgrabungen aus dem Jahr 1995 stellen unter Beweis, dass diese neolithische Siedlung der A2 – 3 Phase der Vinča-Kultur zuzuordnen ist. LUCA 1995 – 1996.

[102] KALMAR – TATU 1984 – 1985, 94-95, Pos. 11, Abb. 1/13; NEMEŞ 1988 – 1991, 42.

[103] MACREA – CRIŞAN 1964, 360, Pos. 96.

[104] BERCIU – POPA 1961, 262-271, Abb. 3; PAUL 1992, 143-144.

[105] KALMAR – TATU 1984 – 1985, 95, Pos. 12, Abb. 1/9, 19; NÉMETI 1988 – 1991, 37, Anm. 20, 40.

[106] NEMEŞ 1988 – 1991, 42, Anm. 61.

[107] ANDRIŢOIU 1979, 27, Pos. 35, n. 35; DRAŞOVEAN – ROTEA 1986, 22; LAZAROVICI und Mitarb. 1986, 22.

[108] PAUL 1992, 145.

[109] HOREDT 1949, 44-57; MACREA – CRIŞAN 1964, 362, Pos. 116; VLASSA 1967, 403, 28-43; LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 93-94, 97-99; PAUL 1992, 18, 145.

[110] H. DUMITRESCU 1966; 1984; H. DUMITRESCU – LAZAROVICI 1985 – 1986; VLASSA 1967, 414 -facies Tărtăria – Tăualaş; LAZAROVICI – KALMAR 1982, Abb. 3/1, 3, 5; 5/1, 4, 8; LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 115-120; PAUL 1992, 18, 145.

[111] LAZAROVICI – KALMAR 1982, 226, Abb. 4/3.

[112] ROSKA 1928; 1941, 7-15, Taf. I – CXLV, CXLIX – CLI; 1942, 287-290, Pos. 69, Taf. 344-349; LÁSZLÓ 1991; LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 94-95, 122-126; PAUL 1992, 19, 145; LUCA und Mitarb. 1994; 1995; LAZĂR 1974 – 1975.

[113] ANDRIŢOIU 1979, 28, Pos. 37, n. 37; KALMAR – TATU 1984-1985, 92, Pos. 3, Abb. 1/1, 4, 10, 12, 17, 20-21; NEMEŞ 1988 – 1991, 37, 43.

[114] ANDRIŢOIU 1979, 28, Pos. 37, n. 37; KALMAR – TATU 1984 – 1985, 92, Pos. 3, Abb. 1/1, 4, 10, 12, 17, 20-21; NEMEŞ 1988-1991, 37, 43.

[115] KALMAR – TATU 1984 – 1985, 95, Pos. 14; NEMEŞ 1988 – 1991, 43.

[116] ROSKA 1941, 15-20, Taf. CXLVI – CXLVIII; 1942, 101-102, Taf. 243-244; LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 126-128, Abb. 3/4-10.

[117] REP.CLUJ 1992, 426, Viştea – Pos. 1 und 2.

[118] LAZAROVICI und Mitarb. 1989 – 1993, 176-178, Abb. 9-11.

[119] LAZAROVICI – KALMAR 1982, Abb. 5/3, 6; 6/1-10, 13-16; 7/10.

[120] ANDRIŢOIU 1979, 31, Punkt 42, Anm. 44; DRAŞOVEAN – MARIŞ 1982 – 1983, 91; KALMAR 1984, 395, Punkt 48; H. DUMITRESCU – LAZAROVICI 1985 – 1986, 19; LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 119, Abb. 30 – Gruiul lui Moţ.

[121] PAUL 1992, Taf. XX/1-12.

[122] Ein Hinweis, den uns Dr. I. Paul freundlicherweise gab.

[123] BERCIU – BERCIU 1949. Was das archäologische Material von Lumea Nouă und Limba betrifft, sind weiterhin viele Fragen ungeklärt. Untersucht man diese Keramik anhand der bisher erworbenen Erkenntnisse stellt man das Vorhandensein der frühen Vinča-, der Turdaş-, der Lumea Nouă- und der Petreşti-Kultur fest – für letztere nur in Lumea Nouă. Von Bedeutung, allerdings nicht leichtnachzuweisen, ist die Verbindung, die zwischen der Keramik vom Typus Lumea Nouă und den Kulturen Vinča oder Turdaş besteht. Die Kenntnis dieses Zusammenhangs könnte zur Aufklärung der Zugehörigkeit der Bemalungsart des Typs Lumea Nouă zur Turdaş-Kultur führen.

[124] VLASSA 1970, 3-14.

[125] Leider tritt in den Untersuchungen des von Gh. Lazarovici und Z. Kalmar angeführte Turdaş-Materials fortlaufend die Tendenz in Erscheinung, dieses als Teil der Iclod-Gruppe zuzuweisen. Wie in unserer Arbeit bereits erwähnt, trat in Broos archäologisches Material in Erscheinung, das von seiner Ornamentik und Beschaffenheit her an die frühen Entwicklungsphasen dieser Kultur erinnert. Dieser Hinweis bezieht sich auf die Zeitspanne und die kulturelle Entwicklung der Turdaş-Siedlungen, die in Richtung Norden wanderten.

[126] Eine treffende Analyse zur Entstehung und Entwicklung der Turdaş-Kultur siehe in: LAZAROVICI 1981, 181-185. Weitere Meinungen in: DUMITRESCU 1983, 88-91; DUMITRESCU – VULPE 1988, 32, 36-37; COMŞA 1987, 35; DÂMBOVIŢA 1979, 50-51. Die neueste Arbeit betreffend die serbische Geschichtsschreibung ist: GARAŠANIN 1993.

[127] Eine Meinung, die vor allem von den serbischen Historiographen vertreten wird.

[128] VLASSA 1976, 115-119.

[129] LAZAROVICI 1981, 181-183.

[130] BERCIU – BERCIU 1949, 18-29, Abb. 15-22. Das hier anzutreffende Material lässt sich einem Vinča A3 / B1 -Horizont zuordnen.

[131] Unter dem Material, das M. Roska entdeckt hat, finden sich auch Fragmente von Plastiken, welche der frühen Entwicklungsstufe der Vinča-Kultur zugesprochen wurden: ROSKA, 1928, Abb. 21/3, 7. Die Funde entstammen einem Horizont, den wir gelegentlich der neuen Ausgrabungsarbeiten nicht mehr angetroffen haben. Wir vermuten, dass dieser Horizont infolge der vom Mieresch-Fluss ausgeübten natürliche Erosion verschwunden ist.

[132] Dies Material gliedert sich in einen chronologischen und kulturellen Horizont Vinča A2 – 3ein.

[133] Betreffend den Vinča A – Horizont aus dem Banat vgl.: LAZAROVICI 1970; 1971; 1973; 1975; 1977; 1977c; 1979, 106-115, 122-132; 1981, 172-176; DRAŞOVEAN (1989) 1990; LUCA und Mitarb. 1991, 12-25. Die besten Analogien zu den Turdaş-Statuetten (ROSKA 1928, Abb. 21/3, 7) und Tărtăria (VLASSA 1976, 31, 40-Abb. 6/6-8), die sich einem Vinča-A3/B1-Horizont zuordnen lassen sind jene aus dem Banat: BĂLĂNESCU 1979; 1982; LAZAROVICI 1979, Abb. 7.

[134] GARAŠANIN 1993, 8-10.

[135] Wie wir bereits oben erwähnten, ist das frühe Vinča-Material in Siebenbürgen mit dem aus dem Banat oder mit jenem aus anderen Gebieten nahezu identisch.

[136] DRAŞOVEAN – LUCA 1990.

[137] DRAŞOVEAN – ROTEA 1986.

[138] H. DUMITRESCU 1984; H. DUMITRESCU – LAZAROVICI 1985 – 1986.

[139] Unveröffentlichtes Material, das im Museum in Deva / Diemrich verwahrt wird.

[140] Eine Siedlung, die hiermit zur Veröffentlichung gelangt.

[141] PAUL 1969.

[142] Es lässt sich als Precucuteni I- und in einigen Fällen als Precucuteni II -Material datieren. Wir danken hiermit Frau Dr. Silvia Marinescu–Bâlcu, die uns bei der Datierung der Funde sachkundig beraten hat.

[143] DRAŞOVEAN 1994, 25-26. Die hier wie auch in anderen Arbeiten angeführten Argumente –DRAŞOVEAN 1994a; 1994b; 1994c- sind eine „radikale Erneuerung“ der Meinungen bezüglich des Vinča C –Horizonts in Siebenbürgen, wobei die Rolle, die der genannte Horizont bei der Herausbildung insbesondere der Petreşti-Kultur gespielt hat als sehr bedeutend eingestuft wird.

[144] GARAŠANIN 1993.

[145] H. DUMITRESCU – LAZAROVICI 1985 – 1986, Taf. I-II.

[146] Ausgrabung des Jahres 1995.

[147] Taf. 20/4; 32/4; 41/5.

[148] VLASSA 1976, 128, 130.

[149] Războieni: KALMAR 1984, 394, Pos. 32, Fig. 3/2.

[150] Das Fundmaterial ist Teil einer im Hunyader Schloss eingerichteten Ausstellung. Die unverzierten Abschnitte zwischen den mit eingeritzten-gepunkteten Ornamentsbändern versehenen Flächen sind mit einer schwarzen bituminösen Farbe ausgefüllt.

[151] Der von uns in Turdaş stratigraphisch untersuchte Abschnitt setzt das Vorhandensein einer Turdaş-Schicht, einer mittleren Vinča C- und einer Petreşti-Schicht voraus .

[152] Mit Siedlungen wie Mintia, Şoimuş, Turdaş (Intermediärschicht), Deutsch-Pien / Pianu de Jos(?) – untere Schicht u.a.

[153] Mit Siedlungen wie: Hunedoara, Broos, Tăualaş (obere Schicht) u.a.

[154] LAZAROVICI 1991 (mit Bibliographie); vgl. dazu insbesondere: LAZAROVICI 1977a.

[155] Die Verzierungsregister, die mittels der Bemalung der Gefäßoberfläche entstanden, sind variiert vorhanden, selbst wenn der Verfasser der Petreşti-Kultur-Monographie vermerkt, dass die Untersuchung vom quantitativen Standpunkt nicht zufriedenstellend sei: PAUL 1992, 68-75. Vergleicht man dieses Material mit jenem aus dem Banat und zieht dabei den engen Raum in Betracht, in dem diese Funde gemacht wurden, wäre es von Nutzen betreffend die verzeichneten Kennzeichen der bemalten Keramik, auch die in den letzten Jahren von unserem Kollegen Florin Draşovean erzielten Forschungsergebnisse heranzuziehen; vgl. DRAŞOVEAN 1994a und DRAŞOVEAN 1994b.

[156] PAUL 1992, 68-75.

[157] LAZAROVICI 1977a.

[158] BORONEANŢ – DEMŞEA 1974; LUCA 1986; 1987.

[159] MOROZ – POP 1983; LAZAROVICI und Mitarb. 1991, 78-81, Abb. 23.

[160] H. DUMITRESCU – LAZAROVICI 1985 – 1986, Taf. XXVI/1-12.

[161] In den Fällen, wo diese beiden Schichten auftreten, sind die Unterschiede zwischen dem zutage getretenen archäologischen Material gering.

[162] Wie dies aus den oben erwähnten Hinweisen ersichtlich ist.

[163] Der Mieresch-Abschnitt zwischen Ilia und Lipova ist von den Neolithikums-Forschern noch nicht untersucht worden. Das Vorhandensein der Siedlung in Lipova setzt wiederum die Existenz weiterer Siedlungen auf diesem geografischen Areal voraus. Da einschlägige Untersuchungen noch fehlen, können wir an dieser Stelle keine Schlussfolgerungen ziehen.